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Helen Mirra "gehend (Field Recordings 1–3)"



Die amerikanische Künstlerin HELEN MIRRA (*1970, lebt in Cambridge, USA) verlässt ihr Atelier, um jeweils einen Monat lang in den Schweizer Alpen, am Mittelrhein und in und um Berlin zu wandern. Im Stundentakt bleibt sie stehen, hebt ein gefundenes Objekt – etwa ein Blatt, einen Grashalm oder einen Ast – auf, bepinselt dieses mit Tinte und fertigt an Ort und Stelle auf einem zugeschnittenen Leinenstoff einen Abdruck an. Zurück im Atelier ordnet, reiht und näht sie die Drucke zu Bilderreihen oder Blöcken zusammen – der neuen Werkreihe „gehend (Field Recordings 1–3)“.

Initiiert wurde dieses außergewöhnliche Ausstellungsprojekt vom Bonner Kunstverein. Bedingung für weitere Ausstellungsorte war es, in unterschiedlichen geografischen Zonen zu liegen. Mit den Institutionen KW Institute for Contemporary Art in der Großstadt Berlin und Museum Haus Konstruktiv in Zürich, eingebettet zwischen Seen und Bergen, sind ideale Partner gefunden. Nach zahlreichen Gruppenausstellungen in Europa erhält HELEN MIRRA in diesem Zusammenhang ihre ersten institutionellen Einzelausstellungen in Deutschland. Die Künstlerin lehrt an der Harvard University Massachusetts und hat renommierte Auszeichnungen und Stipendien erhalten, u.a. von IASPIS (International Artists Studio Programme Sweden 2011) und DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst 2005/06).

MIRRAS Werk steht in der Tradition von Künstlern, die sich konzeptuell mit Natur- und Ordnungsprinzipien beschäftigen. Ihre Arbeiten – neben Skulpturen, Installationen, Filmen, Videos und Tonaufnahmen sind Textarbeiten besonders hervorzuheben – verfolgen einen strengen, minimalistischen Ansatz. Einfaches Vokabular verwebt sie mit kulturhistorischen Praktiken, wissenschaftlichen Themen oder literarischen Annäherungen. Kreiste ihr Werk immer schon um das Thema des menschlichen Umgangs mit der Umwelt, ist das Gehen der Künstlerin selbst nun entscheidend für die Werkgenese. Die Drucke der Werkreihe „gehend (Field Recordings 1–3)“ zeugen von den Wanderungen, verfolgen jedoch nicht das Ziel, den Betrachter diese nachempfinden zu lassen. Im Gegenteil entziehen sie sich jeder Zeitlichkeit, ebenso wie einer idealisierten Vorstellung von Natur.

So minimal, kontrolliert und objektiv ihre Ordnungssysteme scheinen, so komplex und sinnlich-poetisch ist doch ihr Verfahren, gar jeder einzelne Druck. Und verweist auch jedes einzelne Element auf ein größeres, komplexes System, so sensibilisiert uns die Künstlerin doch für den Blick auf das kleinste Detail, auf das Dasein im Hier und Jetzt.
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Abbildung: HELEN MIRRA, Field Recordings, 7 x 5000 Schritte, in Berlin (Hirschgarten) 22. August 2010, 2010, Öl auf Leinen; 80 x 175 cm (Detail)

Bonner Kunstverein
Hochstadenring 22
D-53119 Bonn,
T +49 228 693936
bonner-kunstverein.de

Medienmitteilung





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