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Boris Lurie

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Yayoi Kusama im Braunschweiger Kunstverein (29.11.03 - 11.01.04)



Gezeigt werden Arbeiten der japanischen Künstlerin aus den Jahren 1949 bis 2003. Über den Kontext ihres Werkes sagte Kusama einmal: "Ich sah auf das rote Muster der Tischdecke, als ich aufblickte, bedeckte dasselbe rote Muster die Decke, die Fenster und die Wände, und schließlich den ganzen Raum, meinen Körper und das Universum. Ich begann mich selbst aufzulösen, und fand mich in der Unbegrenztheit von nicht endender Zeit und in der Absolutheit der Fläche wieder. Ich reduzierte mich auf ein absolutes Nichts."

Pressemitteilung / Auszug: "Der Kunstverein Braunschweig zeigt erstmals in Deutschland einen umfassenden Überblick über das Werk von Yayoi Kusama. Yayoi Kusama gilt als die bekannteste, vielseitigste und international erfolgreichste Künstlerin Japans. Mitte der siebziger Jahre wurde das Werk der 1929 in Japan geborenen Künstlerin in einem Atemzug mit der Minimal Art, der monochromen Malerei, den neuen Tendenzen in Europa, der Collage/Assemblage und als Vorläufer für die Popart genannt. Die Künstlerin selbst verwehrt sich einer Kategorisierung und kommentiert: "Kusama ist nur Kusama, sonst nichts." Bis heute realisiert sie neue, spektakuläre Environments, die in zahlreichen Ausstellungen international repräsentiert und in starkem Bezug zu den Gegebenheiten der jeweiligen Ausstellungsräume zu sehen sind.

Yayoi Kusama brach bereits früh mit der traditionellen, japanischen Lebensweise. Der Hintergrund ihrer japanischen Jugend, die Kriegserlebnisse von 1945 mit dem anschließenden Willen zur Macht, der von den Kamikaze-Flügen bis zur Forderung eines Menschenopfers im Dienste des Kollektivs reichte, prägen bis heute ihr Werk. Ende der fünfziger Jahre waren die politischen Veränderungen in ihrer Heimat für sie Anlaß, in die USA zu emigrieren. 1957 organisierte Kusama eine Ausstellung ihrer Arbeiten in Seattle, zu deren Eröffnung sie mit Hilfe eines Visums erstmals in die USA einreisen konnte. Kurz darauf zog sie nach New York, wo sie bereits Anfang der sechziger Jahre ihre Arbeiten in ihrer ersten Einzelausstellung in Manhattan präsentierte. Wandfüllende, mit endlosen weißen Netzmustern überzogene Ölbilder wurden zu einer raumgreifenden Installation und markierten den Beginn einer obsessiven Schaffensphase. Kusama bedeckte nicht nur Leinwände, sondern ganze Räume mit netzartigen Strukturen und Punkten. Beinahe schmerzhaft wirken ihre Experimente mit der Perforierung des Ich und dem Verschwinden des Selbst im Makro-Arrangement der Körper. Ihr Beharren auf groben Unregelmäßigkeiten in von Hand gemachten Kunstwerken verschoben das Hauptgewicht vom Kunstobjekt auf den Vorgang seiner Schaffung und letztlich auf die Schöpferin selbst.

Im scharfen Gegensatz und als Kritik an den vorherrschenden Kunstrichtungen der sechziger Jahre stellte Kusama sich selbst in den Mittelpunkt ihrer Kunst und wurde in ihren Gemälden, Skulpturen, Performances und Environments zum vorherrschenden Thema. Durch das Netz und sein strukturelles Gegenteil, den Punkt, gekennzeichnet, gibt es in ihrem ganzen Oeuvre keine Arbeit, die nicht eine Spur ihrer physischen Präsenz zeigt. In Aktionen, bei denen sie teilweise vierzig bis fünfzig Stunden am Stück malte, entstanden durch winzige, repetitive Pinselbewegungen ihre Infinity Nets, landkartenartige Flächenbearbeitungen, die zugleich ein Protokoll des Aufwandes der Künstlerin an Zeit und Mühe darstellten.

Diese künstlerische Haltung blieb insbesondere in der Kunstwelt der sechziger Jahre nicht ohne politische Auswirkungen. Die inhaltliche Konsequenz der Arbeiten Kusamas enthielt eine pointierte Kritik der Kommerzkultur. Ihr Beitrag zur Biennale in Venedig von 1966 fungierte dabei als die bisher unverhohlenste Kritik an der Mechanisierung und Kommerzialisierung des Kunstmarktes. Ohne offizielle Einladung plazierte sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion 1.500 reflektierende silberne Kugeln im Zentrum der Biennale auf einem Rasenstück. Als Yayoi Kusama ihre Silberkugeln für 1.200 Lire feilbot, wurde ihr Narcissus Garden zum Skandal und die Aktion ohne Widerstand der Künstlerin verboten.

1975 kehrte Yayoi Kusama nach Tokyo zurück, wo sie sich nach mehreren Zusammenbrüchen in einer psychiatrischen Klinik niederließ. In den folgenden Jahren arbeitete sie weiter als Künstlerin, schrieb Romane, die innerhalb Japans inzwischen eine wachsende Fangemeinde haben und bereits 1983 mit einem begehrten japanischen Literaturpreis ausgezeichnet wurden. 1993 erreichte ihr künstlerisches Schaffen den Höhepunkt ihrer Karriere, als sie als einzige Künstlerin den japanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig ausgestaltete. 1998 widmete das Museum of Modern Art in New York Yayoi Kusama eine große Retrospektive, die im Anschluß in L.A. und in Tokyo gezeigt wurde. . . ."

Ausstellungsdauer: 29.11.2003 - 11.01.2004

Öffnungszeiten: täglich außer montags 11-17 Uhr

Kunstverein Braunschweig | Lessingplatz 12 | 38100 Braunschweig | Tel: 0531-49556
kunstverein-bs.de
Foto:Self-obliteration by Dots (Detail), 1968 Performance in New York, dokumentiert auf s/w Fotografien von Hal Reif

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