Leitmotive im Werk von Alexandra Bircken sind der menschliche Körper und seine verschiedenen Hüllen, die als Haut und als Bekleidung seinen Bezug zur Welt definieren. In ihren bildhauerischen Untersuchungen widmet sie sich vielfach der Frage nach der Grenze zwischen Innen und Außen und wie sie als permeable Membran, Schnittfläche und Nahtstelle gefasst werden kann.
Für ihre Ausstellung in der Secession hat Bircken zahlreiche neue Arbeiten entwickelt. Sie zeigt entleerte Latexfiguren in den stereotypen Farben Rosa und Hellblau, die gendergebundene Klischees untersuchen. Diese werden in Beziehung gesetzt zu diversen Körperfragmenten und Drucken auf spiegelpoliertem Edelstahl, die anthropomorphe Strickobjekte darstellen und mit der Selbstreflexion der BetrachterInnen operieren. Das Aufeinandertreffen disparater Dinge im Raum kennzeichnet dabei häufig auch die Beschaffenheit der einzelnen Skulpturen Birckens. So montiert sie beispielweise für ihr Werk Motorradschaukel geschwungene Holzkufen anstelle der Räder an eine Yamaha-R6-Rennmaschine, so dass sich die schwere Maschine wie ein Schaukelpferd vor und zurück bewegt und trotz des funktionstüchtigen Antriebs nicht von der Stelle kommt. Bircken nutzt die sinnliche Stofflichkeit ihrer Materialassemblagen ebenso wie die symbolischen Eigenschaften, um teils gegenläufige Assoziationsketten zu erzeugen: Das Motiv der Maschine als Machtinstrument und Vehikel für Rausch und Freiheit verknüpft sie mit Konnotationen des Kindlichen, Handwerklichen und Organischen.
Alexandra Bircken, geboren in Köln, lebt und arbeitet in Berlin und München.
Parallel werden die Ausstellungen
Tillman Kaiser. Im Dom und Korakrit Arunanondchai gezeigt.
13. September – 10. November 2019
secession
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12, A-1010 Wien
www.secession.at
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Alexandra Bircken
Galerie im Saalbau
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Schloss Biesdorf
Studio Hanniball
Rumänisches Kulturinstitut Berlin