Die aktuelle Sonderausstellung zeigt Radierungen des Bildhauers Thomas Schütte (geb. 1954, arbeitet in Düsseldorf) in seiner Geburtsstadt Oldenburg. In seinen Radierzyklen greift Schütte auf klassische Bildthemen wie Blumendarstellungen oder Frauenbilder zurück, zugleich zeugen seine Arbeiten von einem überraschend neuen Umgang mit der Jahrhunderte alten Tiefdrucktechnik.
Die 139 Radierungen des Zyklus "Wattwanderung" (2001) spannt Schütte auf Wäscheleinen quer durch das Dachgeschoss des Horst-Janssen-Museums und zeigt damit einen sehr unmusealen Umgang mit dem Ausstellungsraum.
Von seiner Beschäftigung mit der Darstellung des weiblichen Körpers zeugen die großformatigen Radierungen des "Frauen"-Zyklus (2006). Klassisch wirkende Aktdarstellungen stehen dabei in einem Spannungsverhältnis mit deformierten Körpern und fremden Perspektiven.
"Fleurs pour M. Duchamp" bildet den dritten Zyklus, der in der Ausstellung zu sehen ist. Im Gegensatz zu den klaren Umrisszeichnungen der "Frauen"-Radierungen weisen die Pflanzendarstellungen differenzierte Binnenstrukturen auf, was zum Teil an das Ergebnis gepresster Blüten oder Pflanzen erinnert.
Abbildung:
- Thomas Schütte, Wattwanderung Nr. 47, 2001 © Thomas Schütte, VG Bildkunst Bonn 2009
Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr
Horst-Janssen-Museum Oldenburg
Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
horst-janssen-museum.de
Verena Straub
Kataloge/Medien zum Thema:
Thomas Schütte
Projektraum Schönhauser
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Galerie im Körnerpark
Platform Glitch Aesthetics
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank