Wer kennt sie nicht, die Schattenrisse und Silhouetten des 18. und 19. Jahrhunderts? Vom zweidimensionalen Papierbildchen hat sich der Scherenschnitt bis heute zu einem eigenständigen, kreativen Medium entwickelt. Mit "CUT" zeigt das MMKK 20 zeitgenössische Positionen, die das alte Verfahren wiederentdeckt und neu interpretiert haben.
Der klassische Papierschnitt erweitert sich in den Arbeiten der zeitgenössischen Künstler zu raumgreifenden Installationen und Objekten, die sich vom Medium Papier loslösen. Geschnitten wird nun in Acrylglas, diversen Kunststoffen, Metall oder Textilien. In anderen Arbeiten wird der statische Schattenriss als Video oder Filmbild in Bewegung versetzt oder als Schattentheater in den Raum projiziert.
War der Scherenschnitt im 18. und 19. Jahrhundert vor allem mit romantischen Vorstellungen behaftet und der mimetisch-naturalistischen Abbildung gewidmet, eröffnen die zeitgenössischen Künstler ganz neue inhaltliche Dimensionen. Das Verfahren, das bislang vorwiegend mit dem Kunsthandwerk assoziiert wurde, wird in der Ausstellung als künstlerisches Experimentierfeld vorgestellt, das traditionsbehaftete Klischees hinter sich lässt und zu einem eigenständigen Medium avanciert ist.
Künstlerliste:
Gabriele Basch, Christian Boltanski, Ulla von Brandenburg, Felix Droese, Jeanne Faust, Katharina Hinsberg, Werner Hofmeister, Julia Horstmann, Lisa Huber, Gudrun Kampl, William Kentridge, Birgit Knoechl, Philip Loersch, Rupprecht Matthies, Charlotte Mc Gowan Griffin, Melitta Moschik, Olaf Nicolai, Annette Schröter, Stefan Thiel, Kara Walker
Abbildung: Rupprecht Matthies, Runges Staudenbeet 2010, Foto: Kay Riechers
Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr
Do 10-20 Uhr
Museum Moderner Kunst Kärnten
Burggasse 8 / Domgasse
A-9020 Klagenfurt
mmkk.at
Verena Straub
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GEDOK-Berlin e.V.
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Kommunale Galerie Berlin
a|e Galerie - Fotografie und zeitgenössische Kunst
Rumänisches Kulturinstitut Berlin