Christopher Williams, Bergische Bauernscheune, Junkersholz, Leichlingen, September 29th, 2009, 2010, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln
Die Ausstellung Christopher Williams. For Example: Dix-Huit Leçons Sur La Société Industrielle (Revision 15) zeigt in 16 Ausstellungsräumen 22 fotografische Arbeiten des 1956 in Los Angeles geborenen Künstlers – Fotografien, die, wie der Künstler meinte, im Raumkontext wie eine Art von Malerei anmuten. In Anspielung auf das 1962 in Frankreich erschienene Buch Dix-Huit Leçons Sur La Société Industrielle (dt. Die industrielle Gesellschaft: 18 Lektionen, 1964) von Raymond Aron steht die Präsentation im Museum Morsbroich in einer Ausstellungsreihe, die der Künstler 2005 begonnen und seitdem in unterschiedlichsten internationalen Institutionen und Museen konsequent fortgeführt hat.
Neue und zum Teil erstmals in Deutschland gezeigte Arbeiten werden mit älteren, bereits den Corpus der 18 Lektionen bildenden Fotografien kombiniert und im Hinblick auf die Besonderheit des Ausstellungsortes inszeniert. Die Sujets der einzelnen Arbeiten verbindet die Idee der Klassifizierung und Repräsentation einer industriellen Gesellschaft. Neben Subjekten und Objekten (u.a. Apparaturen zur Reproduktion, Mittel der Fortbewegung oder auch selbstreflexive Abbildungen zu fotografischen Gerätschaften – Kamera, Blitzgenerator, Dunkelkammer) spielen auch Architekturen und Landschaften eine zentrale Rolle bei der Bildung des Repertoires.
Die Kombinationen der einzelnen Aufnahmen variieren je nach Ausstellungsort und -situation und weisen damit auch dem Raum selbst, der Installation, einen wesentlichen Anteil am Werk zu. So werden auch Auseinandersetzungen mit den Präsentationsbedingungen, dem Kontext sowie den Mitteln und Rahmenbedingungen des Ausstellungswesens mit in die Überlegungen des Künstlers eingeschlossen. Die Rhetorik der Installation im Schloss Morsbroich spricht eine sehr minimale Sprache. In der Abfolge der Räume erschließt sich die inszenierte Verbindung der Arbeiten.
Konzeptuelle Prinzipien bestimmen den künstlerischen Ansatz von Christopher Williams und zeigen seine Verwurzelung in der amerikanischen konzeptuellen Tradition, wie sie von Michael Asher, Douglas Huebler oder John Baldessari vertreten wird, bei denen er am CalArts (California Institute of the Arts) studiert hat. Williams’ fotografisch-theoretische Überlegungen berühren erkenntnistheoretische Prozesse sowie auch kunstimmanent die Bedingungen der Kunstproduktion oder der institutionellen Kritik. Seit 2008 lehrt Christopher Williams an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er die Professur für Fotografie und damit die ehemalige Becher-Klasse übernommen hat.
Kuratorin: Stefanie Kreuzer
Zeitgleich wird die Ausstellung Fred Sandback. Zeichnung, die man bewohnen kann eröffnet.
Öffnungszeiten zur aktuellen Ausstellung: Donnerstag 11 bis 21 Uhr (außer feiertags, dann nur bis 17 Uhr)
Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Straße 80
D-51377 Leverkusen
Tel: 0049 (0)214 85556-0
museum-morsbroich.de
Medienmitteilung
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