Anzeige
Boris Lurie

Logo art-in.de


Christopher Williams - Normative Models

5. Mai bis 29. Juli 2018 | Kestner Gesellschaft, Hannover

Vom 5. Mai bis 29. Juli 2018 präsentiert die Kestner Gesellschaft die Einzelausstellung »Normative Models« von Christopher Williams (*1956 in Los Angeles). Der Künstler studierte in den späten 1970er Jahren am California Institute of the Arts unter anderem bei Künstlern wie John Baldessari, Douglas Huebler und Michael Asher. Mittels seines bevorzugten Mediums Fotografie und inspiriert von der industriellen Kultur des Spätkapitalismus untersucht Williams Bedeutungs- und Ordnungssysteme. Er arbeitet häufig mit Bühnenbildnern, Models und Technikern zusammen; die daraus resultierenden technisch präzisen Fotos erinnern an die Bildwelten der Werbung aus den 1960er Jahren und der Zeit des Kalten Kriegs. Gleichzeitig verweisen sie auf die Geschichte der Kunst, der Fotografie und des Kinos, von Pop Art und Kapitalistischem Realismus bis zu Neuer Sachlichkeit und Surrealismus.

Die sieben Fotos der Ausstellung »Normative Models« sind zentrale Beispiele einer bestimmten Herangehensweise, die in Williams’ fotografischer Praxis zu finden ist: Exemplarische Bildtypen aus allen Lebensbereichen werden oft sehr direkt repliziert, allerdings mit einem erhöhten Produktionsaufwand und mit einer Genauigkeit und Aufmerksamkeit für Details, die eine längere Betrachtung weit mehr belohnt als die Bilder, die üblicherweise in der heutigen visuellen Kultur zu finden sind. Williams’ Fotografien zeigen alltägliche Sujets wie Autos, Kinder, Kochgeschirr, Tiere, Pflanzen und Möbel, die wohl jeder in der westlichen Konsumgesellschaft kennt. Die Art ihrer Präsentation und Gegenüberstellung macht jedoch die unterschiedlichen Kontexte offensichtlich, in denen Bilder und Kunstwerke verbreitet werden. Dazu gehören Display-Strukturen, Ausstellungsdesign, grafische Kommunikation, Publikationen und Pressematerial als Elemente innerhalb größerer diskursiver, gesellschaftlicher und politischer Zusammenhänge und Geschichten.

Die elf beweglichen Ausstellungswände sind fast exakte Nachbildungen einer Ausstellungswand, die Williams 2009 in einer von Christina Végh kuratierten Schau mit dem Künstler Mathias Poledna im Bonner Kunstverein benutzte. Die Nachbildung der Wände verbindet diese Ausstellungssituation mit Williams’ Nachahmung existierender fotografischer Modelle im Besonderen und mit dem Thema der Reproduzierbarkeit der Fotografie im Allgemeinen. Die »vervielfältigten« Wände betonen die Bedingungen des Sehens durch die Brille der Kultur- und Architekturgeschichte und des Erbes der Institutionskritik. Die Bewegungen und Blicke der Besucherinnen und Besucher werden dabei so geleitet, dass eine Analyse der kodierten Sehgewohnheiten und Erwartungen, welche durch die Nachbildung institutionell verwalteter, kultureller Orthodoxien normiert werden, möglich wird.

Anlässlich der Ausstellung erscheinen zwei Publikationen mit identischem Design und identischen Bildfolgen, aber jeweils mit einem anderen Text. Die erste enthält einen Essay des österreichischen Kunsthistorikers Helmut Draxler über die Ausstellung von Poledna und Williams 2009 im Bonner Kunstverein, die zweite einen Nachdruck von Bertolt Brechts Hörspiel »Das Verhör des Lukullus«, das während der NS-Zeit veröffentlicht wurde und zu großen Kontroversen während des Kalten Kriegs führte. Diese Varianten demonstrieren die komplexe Symbiose zwischen Bild, Kontext und Bedeutung – Themen, mit denen sich die Ausstellung wiederholt befasst. Dabei zeigt sich, dass fotografische Bilder und ihre Rezeption abhängige Elemente sind, die innerhalb der normativen Deutungssysteme von architektonischen, diskursiven und theatralischen Modellen inszeniert werden.

Christopher Williams ist 1956 in Los Angeles geboren. Seit 2008 ist er Professor für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Überblicksausstellung »The Production Line of Happiness« wurde 2014-15 im Art Institute of Chicago, dem Museum of Modern Art in New York und der Whitechapel Gallery in London gezeigt. Weitere monografische Ausstellungen u.a.: ETH Exhibitions, Zürich (2017), La Triennale di Milano, Mailand (2017), Museum Morsbroich, Leverkusen (2011), Bergen Kunsthall (2010), Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (2010) und Bonner Kunstverein (2009).

Die Ausstellung wird von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Förderkreis der Kestner Gesellschaft unterstützt.

Kuratorinnen der Ausstellung: Christina Végh und Lea Altner

Kestner Gesellschaft
Goseriede 11
30159 Hannover
www.kestnergesellschaft.de



Presse





Kataloge/Medien zum Thema: Christopher Williams



Christopher Williams:


- Art Basel 2013

- Art Basel Hong Kong 2018

- Art Basel Miami Beach 2013

- art cologne 2015

- artbasel2021

- artbasel2021

- Biennale Venedig 2013

- Die frühen Jahre des CalArts 2019

- Frieze LA 2019

- Frieze London 2013

- Frieze London 2022

- Frieze London 2022

- Galerie David Zwirner

- Galerie Gisela Capitain

- Gallery Weekend Berlin 2016

- Kunstverein Hamburg 2017

- Mis-Understanding Photography 2014 GA

- MoMA Collection

- Museum Morsbroich, 2014

- Sammlung DZ Bank Frankfurt

- UNTITLED 2018

- Whitney Biennale 2006
  • "Adorno: Die Möglichkeit des Unmöglichen" im Frankfurter Kunstverein (29.10.03 - 4.1.04)

  • Die Wörter, die Dinge - Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf (3.2. – 9.4.07)

  • What does the jellyfish want? - Museum Ludwig, Köln (31.3.-15.7.07)

  • Then the work takes place - Camera Austria, Kunsthaus Graz (25.4.-28.6.09)

  • No Desaster

  • Vermessung der Welt. Heterotopien und Wissensräume in der Kunst

  • Christopher Williams

  • art news today 16.05.2013

  • Leben mit Pop. Eine Reproduktion des Kapitalistischen Realismus

  • Aus der Datenbank - 200 Künstler mit Biennale Hintergrund

  • Künstler des Jahres 2013

  • Propaganda für die Wirklichkeit

  • Tobias Rehberger - Klotz am Bein. Skulpturen aus der Sammlung

  • Get lucky!

  • (Mis)Understanding Photography

  • Christina Végh wird neue Direktorin in der kestnergesellschaft

  • Künstler liste Ende Oktober 2014

  • Datenblätter und Kunstkompass

  • Künstlerliste 2015 inklusive Messebeteiligungen

  • Mit anderen Augen

  • Wir nennen es Ludwig. Das Museum Ludwig wird 40!

  • MIT ANDEREN AUGEN. DAS PORTRÄT IN DER ZEITGENÖSSISCHEN FOTOGRAFIE

  • Künstlerliste 2018

  • Ehrenhof Preis 2017 an Morgaine Schäfer

  • Jed Martin - Die Karte ist interessanter als das Gebiet

  • Naturgeschichten

  • Künstlerliste mit Biennalebeteiligungen

  • Künstlerliste mit nur einer bzw. zwei Biennalebeteiligungen

  • Plötzlich diese Übersicht

  • Christopher Williams - Normative Models

  • ART COLOGNE-Preisträger 2020: Gaby und Wilhelm Schürmann

  • Next Generations. Aktuelle Fotografie made im Rheinland

  • Wo Kunst geschehen kann – Die frühen Jahre des CalArts

  • Stefanie Kreuzer wird Ausstellungsleiterin und Kuratorin am Kunstmuseum Bonn

  • Biennale für aktuelle Fotografie 2020 erweitert ihr digitales Vermittlungsangebot

  • Interaktion und Kontemplation. Franz West

  • II. Künstler* sind in der Künstler*datenbank vertreten und haben oder haben nicht an Biennalen teilgenommen

  • Künstler* mit mehr als 5 Einträgen in unserer Künstlerdatenbank

  • Künstler* mit mehr als 6 Einträgen in unserer Künstler*datenbank. Alphabetische Reihenfolge

  • Aurel Dahlgrün TIDE

  • René Wagner. Pole Position

  • top



    Anzeige
    Magdeburg unverschämt REBELLISCH


    Anzeige
    Alles zur KI Bildgenese


    Anzeige
    SPREEPARK ARTSPACE


    Anzeige
    Responsive image

    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Galerie Sara Lily Perez




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Schloss Biesdorf




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.




    Anzeige Galerie Berlin

    Responsive image
    Galerie 15