Der belgische Künstler Michel Francois - durch seine Teilnahme an der Documenta IX sowie seine Ausstellungen in München oder Berlin - in Deutschland längst kein Unbekannter mehr, wird im Westfälischen Kunstverein neue Installationen zeigen. Im Werk des Künstler werden biografische, philosophische und spezifisch künstlerische Positionen dialektisch aufgearbeitet, um sie dem Betrachter - oft auf äußerst sinnliche Weise - überraschend neu zu präsentieren.
Presseerklärung/Auszug: "Michel François (geb.1956 in Saint-Trond, Belgien) arbeitet mit allen Medien, die ihm in die Hände fallen. Mit Hilfe der Fotografie, Skulptur, Malerei und dem Video ertastet, begreift und formt er die von ihm auf vielen Reisen beobachtete Welt. In seinen Installationen führt er diese Medien zueinander und lässt sie sich gegenseitig beleuchten. Aufgrund seiner „handwerklichen“ Arbeit kann man François als einen Bildhauer verstehen, der alles, was er wahrnimmt, als Material seiner Kunst begreift. Dazu gehören die Räume in Museen und Galerien, die er als im Übergang befindliche Behältnisse aufnimmt und durcharbeitet, wobei Teile der Installationen selbst auf Veränderung angelegt sind. ...
Das Fernsehstudio, in dem sich Reflektoren, Scheinwerfer, Kameras und Leinwände befinden, ist für François ein Denkmodell für die mediale Wahrnehmung, die nicht weniger direkt als die unmittelbare sein muss. Der Künstler versteht auch technisch produzierte Bilder wie Fotografien, Lichtprojektionen und Videobilder als Material, mit dem er Räume durchdringen und bearbeiten kann. Er arbeitet, im Gegensatz zu der ihm vorangehenden Generation von Bildhauern, nicht mit Reduktion, sondern versucht, den größtmöglichen Reichtum, die Gleichzeitigkeit und Präsenz verschiedener und zahlreicher Vorgänge einzubeziehen. Sein Vorgehen ist daher ein ständiger Versuchsaufbau, ein Laboratorium, das sich nicht erschöpfen kann.
Auch in Münster wird sich François’ neue Installation, die für den Ausstellungsraum des Westfälischen Kunstvereins konzipiert ist, mit Phänomenen der Wahrnehmung beschäftigen. Ausgehend von dem Video Alu (2002), in dem ein Stück Aluminiumfolie in den Händen des Künstlers ein skulpturales und stark suggestives Eigenleben entwickelt, wird der Raum mit Projektionen, Brechungen und Zwischenwänden durchzogen und als Medium der Rezeption transparent und thematisiert. Der Künstler beschreibt sein Anliegen: ... "Es geht um ein Museum, ein Medium. Es geht darum, einen Raum zu beleuchten, all das, was geschieht, all das, was gesehen werden kann, oder auch um das Licht an sich." "
Foto: D. Uldry, Kunsthalle Bern
Ausstellungsdauer: 15. Februar – 13. April 2003
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Domplatz 10 | 48143 Münster | tel. 0251-46157
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