Ab 1. Juli ist das nitsch museum Mistelbach wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet und präsentiert die neue Schau „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“. Gezeigt werden an die 80 großformatige Bilder des Universalkünstlers aus den beiden neuen Malperioden, der 81. und 82. Malaktion. Sie sind alle im Zeitraum von Juli 2019 bis April 2020 entstanden. Diese aktuellen Arbeiten bestechen durch völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, inspiriert von Pfingstrosen und anderen Frühlingsblumen. In der Kapelle des Museumsareals werden Visualisierungen der Nitsch Sinfonien zu sehen sein.
„es macht mir grosse freude mich bei meinen arbeiten, die ich als achtzigjähriger noch herzustellen vermag, auf die blumenfarbige leuchtkraft der geschmierten farbsubstanz zu konzentrieren. mehr denn je ist mir die auferstehung ein prinzip.“ (Hermann Nitsch, 2019)
Michael Karrer, der künstlerische Leiter des nitsch museum, als er die neuen Arbeiten sah „Ich war überwältigt. Nitsch bediente sich der Farben der Blumen und wollte nicht nur deren Farbpalette, sondern vielmehr das Licht dieser Blumen einfangen. Es entstanden Farbklänge des Lichts, die eine gewohnt opulente Farbsubstanz ergänzten.“
Hermann Nitsch überrascht in dieser Ausstellung mit einer üppigen Farbpalette aus leuchtenden Tönen, bei der intensive Farbcluster mit reliefartiger Haptik auf eine transzendente Leichtigkeit treffen. Es entstand ein unverwechselbarer Auferstehungszyklus im Werk von Hermann Nitsch. Gemeinsam mit Werken aus anderen Disziplinen und den Malzyklen zeigt das nitsch museum eine Gesamtinstallation neuer Arbeiten des Universalkünstlers.
„Die Malerei von Nitsch wurde in den letzten Jahren deutlich lebensbejahender und freudiger, dies ist auch in den Bereichen seiner Musik und seiner Aktionen zu bemerken. Sein aktuelles Werk ist wach, weise und reif, intensiv, konzentriert, rein und gewissermaßen „leicht“ zugleich. So wie Nitsch in seiner Musik eine Sphärenmusik anstrebt, so bündelt er in seiner Malerei das Licht der Farben, denn Farben und Licht sind für Nitsch eine Angelegenheit der Auferstehung.“ so Michael Karrer in der Einleitung des Katalogs, der zur Ausstellung erscheint.
Die Präsentation in der Kapelle des Museumsareals widmet sich der Musik von Hermann Nitsch. In Kooperation mit dem Institut für Schallforschung der Akademie der Wissenschaften werden Sinfonien des Künstlers mithilfe eines Spektrogramms visualisiert. Die einzelnen Töne und deren Frequenzen werden dabei bildlich in Form von Linien dargestellt. Auf der vertikalen Achse wird der Zeitverlauf der Töne, auf der horizontalen Achse der entsprechende Frequenzverlauf festgehalten.
Hermann Nitsch
wurde am 29. August 1938 in Wien geboren. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Aktionismus und ist einer der vielseitigsten zeitgenössischen Künstler: Aktionist, Maler, Grafiker, Komponist (Sinfonien, Orgelkonzerte), Bühnenbildner. Nitsch gilt als Enfant terrible der österreichischen Kunstszene und ist dafür bekannt, Tierkörper, Blut und Teile geschlachteter Tiere zu nutzen. Sein Gesamtkunstwerk das Orgien Mysterien Theater demonstriert das breite Spektrum seiner Kunst und fordert alle fünf Sinne des Publikums.
„Meine Arbeit soll eine Schule des Lebens, der Wahrnehmung und der Empfindung sein und mit allen fünf Sinnen erfahren werden.“
Der mehrfach ausgezeichnete Künstler Hermann Nitsch lebt und arbeitet heute auf seinem Schloss in Prinzendorf an der Zaya, Niederösterreich sowie in Asolo, Italien. Seine Werke sind in zwei monografischen Museen in Mistelbach und Neapel sowie in der Nitsch Foundation in Wien und in den renommiertesten internationalen Museen und Galerien ausgestellt.
Eine detaillierte Biografie sowie eine Liste aller Aktionen, Malaktionen, konzertanten Aufführungen u.v.m. finden Sie auf www.nitsch.org
Das nitsch museum Mistelbach
Das nitsch museum in Mistelbach/NÖ ist eines der größten monografischen Museen in Österreich. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2007 wird das umfassende künstlerische Werk von Hermann Nitsch in jährlich wechselnden Ausstellungen präsentiert. Der Künstler selbst lebt und arbeitet in der Region. Parallel zu den Ausstellungen lädt das Museum zu begleitenden Podiumsdiskussionen, Gesprächen, Workshops, etc.. Das ehemalige Fabriksgelände wurde vom Architektenteam archipel architektur + kommunikation in Zusammenarbeit mit dem Künstler als Museum adaptiert als eine Art Klosteranlage gebaut.
Die Öffnung des nitsch museum erfolgt unter genauer Einhaltung der vorgegebenen Abstands- und Hygieneregeln; in den Innenräumen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Öffnungszeiten:
DI-SO 10:00 - 17:00 Uhr
(an Feiertagen auch montags)
Letzter Einlass: 16:30 Uhr
Waldstraße 44-46, 2130 Mistelbach
www.nitschmuseum.at
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Hermann Nitsch
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Kommunale Galerie Berlin
GG3 - Galerie für nachhaltige Kunst
Haus am Lützowplatz
Galerie Beyond.Reality.