(bis 25. Januar 2009)
Immer haben Künstler auch einen bedeutungsvollen, lebensverändernden Dialog
mit der Welt aufgenommen, haben Positionen vertreten, die sich als eine
kritische Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen begreifen lassen. Ihre Idee verkörpert sich jedoch nicht autonom im Driften auf den Bahnen ästhetischer Trends, sondern in der Durchdringung von Realität und Kunst. Im weitesten Sinne der Realität verpflichtet, die alltägliche Wahrnehmung verunsichernd und unter die Oberflächen der globalen Medienwirklichkeit reichend, suchen diese Strategien in persönlichen Erlebnissen und Gegebenheiten, Analysen und Reflexionen den Anschluss an unsere Alltagswelt.
Die Ausstellung umfasst ein breites Spektrum exemplarischer Positionen. Ausgehend von sehr unterschiedlichen Realitätskonstruktionen zum Thema Alltag spannt sie einen Bogen von der Überhöhung des sinnlich wahrnehmbaren Alltags in den Gemälden Karin Kneffels über die weltumspannende Themen visualisierenden Globen der Serie „Worldprocessor“ (1988-2005) von Ingo Günther, Live-Bilder aus der Privatsphäre in „Day part“ (2008) von Chris Newman bis hin zum Spiel mit der scheinbaren Verlässlichkeit und Wahrhaftigkeit der eigenen Beobachtung in den Skulpturen von Mai-Tu Perret oder Iris Kettner. Ob die Solidarisierung mit den Marginalisierten der Gesellschaft in den Fotografien „Behind the Block“ (2001-2004) von Tobias Zielony oder die ganz konkrete Bewusstheit für politische Wirklichkeit in den Fotografien der Serie „Protesting the U.S. War in Iraq“ (2006/07) von Judith Joy Ross und dem Video „Casio, Seiko, Sheraton, Toyota, Mars“ (2004/05) von Sean Snyder -, immer werden energetische Fäden zwischen Kunst und Wirklichkeit spürbar, die es dem Betrachter ermöglichen, die Grenze zwischen Alltäglichkeit und Absurdität, zwischen ungewohnten Zugängen zu Vertrautem und gewohnten Sehweisen auf Unbekanntes selbst zu erfahren.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Künstler:
Persijn Broersen & Margit Lucács (geb. 1974; lebt in Amsterdam; geb. 1973; lebt in Amsterdam); Joachim Brohm (geb. 1955; lebt in Leipzig und Essen); Amy Granat (geb. 1976; lebt in New York City); Ingo Günther (geb. 1957; lebt in New York City); Jörg Herold (geb. 1965; lebt in Leipzig und Rothspalk); Iris Kettner (geb. 1968; lebt in Berlin); Karin Kneffel (geb. 1957; lebt in München); Douglas Kolk (geb. 1963, lebt in Boston); Sigalit Landau (geb. 1969; lebt in Tel Aviv); Juan Muñoz (geb. 1953; gest. 2001 auf Ibiza); Chris Newman (geb. 1957; lebt in Berlin); Heribert C. Ottersbach (geb. 1960; lebt in Köln); Mai-Thu Perret (geb. 1976; lebt in Genf und New York City); Judith Joy Ross (geb. 1946; lebt in Bethlehem, Pennsylvania); Sean Snyder (geb. 1972; lebt in Berlin und Tokio); Robert Voit (geb. 1969; lebt in München); Tobias Zielony (geb. 1973; lebt in Berlin)
Abbildungen:
Iris Kettner
Gang #2
2005
Kleidung, Schuhe, Textilien, Watte, Holz, Gips, Klebeband
Courtesy Galerie Volker Diehl, Köln
Foto: Thomas Bruns
die anderen:
Sean Snyder
Casio, Seiko, Sheraton, Toyota, Mars
2004/2005
Video
Standbild
Kunstmuseum Magdeburg
Heribert C. Ottersbach
In Erwartung der Ereignisse
2004
Acryl auf Leinwand
Courtesy Beck & Eggeling new quarters
Repro: Kunstmuseum Magdeburg
Tobias Zielony
aus: Behind the Block
2001-2004
Fotografie
Fotomuseum Winterthur
Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel.: 0391 - 56 50 217
Fax: 0391 - 56 50 255
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