Katharina Sieverding, Deutschland wird deutscher, 1992, Leihgabe aus der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Mit „geteilt | ungeteilt“ präsentiert die Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die zweite große Sonderausstellung im 2010 wiedereröffneten Albertinum, vorwiegend aus ihrem eigenen Bestand. Auf einer Fläche von etwa 1.200 Quadratmetern wird 65 Jahre deutsch-deutsche Kunst von der Nachkriegszeit bis heute mit ca. 120 Werken exemplarisch veranschaulicht. Dabei treten die Gemälde mit Werken aus der Skulpturensammlung, Fotografien und Videoarbeiten in einen fruchtbaren und spannungsvollen Dialog.
Der Rundgang beginnt zum einen mit dem programmatischen Bild „Tod von Dresden“ von Wilhelm Lachnit, welches die gewaltige Zerstörung der Dresdner Altstadt im Februar 1945 thematisiert, und zum anderen mit einem expressiv-abstrakten Frühwerk von Karl Otto Götz, das für einen Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges steht.
Zwischen anrührender Pathetik und nüchterner Bestandsaufnahme entfaltet sich nach und nach ein Panorama der deutschen Nachkriegszeit, das in Ost und West Parallelen, aber auch zunehmend entscheidende Unterschiede aufweist.
Diese Unterschiede entwickeln sich im Verlauf des „Kalten Krieges“ im geteilten Deutschland zu entgegengesetzten Bildsprachen: Während im Westen hauptsächlich die abstrakte Bildsprache vorherrscht, dominieren im Osten vor allem realistische Darstellungsweisen. Mit der Zeit um und nach 1989 verlieren die bis dahin bestehenden Bildtraditionen nicht nur ihren Sonderstatus, sondern beeinflussen sich zunehmend mehr. Zum Ausdruck bringen diese Umbruchzeit unter anderem das kleine „Denkmal für das geteilte Deutschland“ (1986) von A.R. Penck sowie die wandfüllende Fotoarbeit „Deutschland wird deutscher“ (1992) von Katharina Sieverding. Der Rundgang endet mit Arbeiten der jüngeren Künstler-Generation aus allen Teilen Deutschlands (und darüber hinaus).
Doch nicht nur im 1. Obergeschoss finden Veränderungen statt. In der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss können die Besucher ab dem 7. Februar 2012 ebenfalls weitere neue Begegnungen mit Gemälden aus den Beständen der Galerie Neue Meister erleben.
Zudem wird ein Raum ausschließlich mit Werken von Sigmar Polke ausgestattet. Zudem wird ein Raum ausschließlich mit Werken von Sigmar Polke ausgestattet. Die Bilder vermitteln einen pointierten Einblick in sein Schaffen.
Damit setzt Direktor Prof. Dr. Ulrich Bischoff sein bereits 2009 entwickeltes Ausstellungskonzept zur Wiedereröffnung des Albertinums fort und zeigt darüber hinaus, dass das Haus ein lebendiges ist und einen wichtigen Beitrag zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts leistet.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Postfach 12 05 51
01006 Dresden
Tel. ++49-351-49 14 2643
www.skd.museum
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen
Medienmitteilung
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