Der diesjährige Preisträger des mit 77.000,-EUR dotierten blueOrange Kunstpreises, Francis Alÿs, wählt die mexikanische Künstlergruppe "Tercerunquinto" als Nachwuchskünstler. Sie erhalten 7.000,-EUR der Preissumme.
"Ihre Aktionen (von Tercerunquinto) zwingen zum Hingucken. Ihre Interventionen stellen gewohnte Sehweisen in Frage. In ihrer mexikanischen Heimatstadt Monterrey sind Julio Castro Carreón (geb. 1976), Gabriel Cázares Salas (geb. 1978) und Rolando Flores Tovar (geb. 1975) von „Tercerunquinto“ längst keine Unbekannten mehr. In Europa allerdings und insbesondere in Deutschland kann man „Tercerunquinto“ durchaus als Geheimtipp bezeichnen.
Die Künstlergruppe gründete sich 1996 an der Universidad Autónoma de Nuevo León. Bekannt wurde sie vor allem mit Arbeiten, die im öffentlichen Raum angesiedelt sind. So türmen die Künstler mal Stein auf Stein, um öffentliche Zugänge zu versperren oder Ausstellungsräume voneinander zu trennen. Mal reißen sie im Gegenzug Wände ein, um Grenzen zu öffnen und Innen und Außen zu verbinden. Mit diesem Außen können auch Außenseiter gemeint sein, wie eine spektakuläre Aktion von „Tercerunquinto“ aus dem Jahr 2003 zeigt. In einem Elendsviertel vor den Toren Monterreys gossen die Künstler ein Fundament in die Pampa und verwiesen damit deutlich auf die Situation der Ärmsten der Armen. Nicht nur ihren Hütten fehlt der feste Boden, sondern auch ihrer Existenz.
„In unserer Arbeit beschäftigen wir uns besonders mit der Rolle der Architektur. Dabei geht es immer wieder darum, wie das Verhalten der Menschen durch Architektur bestimmt wird. Und andererseits formen natürlich die Menschen mit ihrem Tun die Funktion der Architektur“, erklärt Gabriel Cázares Salas anlässlich einer Aktion von „Tercerunquinto“ 2004 in Mexiko-City. Für zwei Monate hatte die Künstlergruppe ein mexikanisches Museum in eine Lagerhalle für fliegende Händler verwandelt." (Quelle: Presse / BVR)
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