Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek München
Foto: Sibylle Forster, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Mit einer von Cy Twomblys Rosenbildern inspirierten Ausstellung beteiligt sich das Museum Brandhorst am stadtweiten Flower Power Festival. „La vie en rose. Brueghel, Monet, Twombly“ versammelt ausgehend von Twomblys poetisch aufgefassten Sujets wie Tod, Freiheit, Einsamkeit und Erotik Arbeiten weiterer Künstler:innen, darunter Jennifer Packer, Ellsworth Kelly, Georgia O‘Keeffe, Gabriele Münter und nicht zuletzt Claude Monet, der mit seinen berühmten „Seerosen“ von 1915 vertreten ist. Dieses Bouquet aus Werken der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und externen Leihgaben offenbart die komplexen, auch widersprüchlichen Motive zahlreicher Künstler:innen, sich seit Jahrhunderten mit Blumendarstellung auseinanderzusetzen.
1946 sang Édith Piaf zum ersten Mal vor einem Publikum von „La vie en rose“. Das Lied erzählt davon, wie die Liebe, wie eine geliebte Person das ganze Leben in der Farbe der Rosen erscheinen lässt. Piafs Lied gab der übergroßen Sehnsucht Worte, dass es nach dem Krieg, nach Besetzung, Verfolgung und Widerstand, doch wieder Glück geben solle, Vertrauen, Nähe und Hingabe. Aber „La vie en rose“ ist nicht nur optimistisch und liebestrunken, sondern auch von einer leisen Melancholie durchzogen, vom Wissen um das Ende jedes Glücks, die Unvermeidlichkeit von Trauer, Abschied und Verlust. Die Ausstellung „La vie en rose“ im Museum Brandhorst sucht diese Mehrdeutigkeit der Farben und Gefühle in der Malerei auf. Blumen und Blüten waren dafür ein bevorzugtes Sujet. Sie verkörpern die überwältigende und mysteriöse Schönheit der Natur, sind aufgeladen mit Poesie und Bedeutung und können Emotionen und Fantasien Ausdruck verleihen, ohne sie mit Worten zu umschreiben. Auch die Vielfalt ihrer Formen fordert Kreativität und Virtuosität der Künstler:innen heraus.
Im Zentrum der Ausstellung steht Cy Twomblys 2008 entstandener Rosen-Zyklus. Twombly schuf die Serie „Untitled (Roses)“ eigens für einen Saal des 2009 eröffneten Museums, wo sie seither zu sehen ist. In sechs monumentalen Bildern verschiedener Farbigkeit spielt der Künstler einige der klassischen Themen der Blumensymbolik durch und stellt ihnen Fragmente von Gedichten zur Seite: die Intensität der Erinnerung (blaue Rosen), Tod und Trauer (violette Rosen), Erotik (die rosaroten Rosen), Erlösung (die rot-grünen Rosen) sowie Freiheit und Einsamkeit (die gelben Rosen). Diesen sechs Bildern und Themen stehen herausragende historische und zeitgenössische Leihgaben aus der Alten und der Neuen Pinakothek, der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne, der Staatlichen Graphischen Sammlung München, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, dem Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design Nürnberg sowie von privaten Leihgeber:innen zur Seite, die die Themen aufnehmen, variieren und interpretieren.
„La vie en rose“ findet anlässlich des Flower Power Festivals München 2023 statt, das in vielen Ausstellungen und Veranstaltungen die Natur in der Stadt feiert.
Eine Ausstellung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Kuratiert von: Achim Hochdörfer
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Museum Brandhorst
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Theresienstraße 35a
80333 München
www.museum-brandhorst.de
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Galerie Johannisthal
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
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