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Boris Lurie

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Letztes Jahr in Marienbad. Ein Film als Kunstwerk

14. 11. 2015 - 13. 03. 2016 | Kunsthalle Bremen

Der Film „L’Année dernière à Marienbad“ (1961) von Alain Resnais hat zahlreiche Regisseure, Fotografen und bildende Künstler inspiriert. Die Gruppenausstellung „Letztes Jahr in Marienbad. Ein Film als Kunstwerk“ (14. November 2015 bis 13. März 2016) stellt zum ersten Mal Werke der internationalen modernen und zeitgenössischen Kunst vor, die sich direkt auf den französischen Klassiker beziehen. Gleichzeitig präsentiert die Ausstellung Arbeiten, die formalästhetische sowie inhaltliche Aspekte des Films aufgreifen. Historische Dokumente zum Film geben Einblicke hinter die Kulissen.

Alain Resnais’ Film „Letztes Jahr in Marienbad“ hat Geschichte geschrieben: 1961 erhielt er den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig, zwei Jahre später wurde er bei den British Film Academy Awards in der Kategorie Bester Film und das Drehbuch von Alain Robbe-Grillet für den Oscar nominiert. Die von der Kunsthalle Bremen konzipierte Gruppenausstellung „Letztes Jahr in Marienbad.

Ein Film als Kunstwerk“ zeigt erstmals den weitreichenden Einfluss von Resnais‘ Film seit seiner Entstehung 1961. Die Ästhetik des Films wurde von der bildenden Kunst enthusiastisch aufgenommen. Die Ausstellung macht die bis heute anhaltende internationale Relevanz dieses Pionierwerkes deutlich.

Direkter Dialog mit dem Marienbad-Film
Die Ausstellung präsentiert internationale Positionen zeitgenössischer Video-, Animations- und Fotokunst, denen der Film als direkte Inspirationsquelle dient. Kota Ezawa, Meisterschüler von Nam June Paik, überträgt in „LYAM“ Marienbad-Sequenzen in Animationstechnik, wodurch er die statuenhafte Erscheinung der Figuren im Film stark übersteigert. Auch Vanessa Beecroft griff den statuenhaften Eindruck der Schauspieler im Marienbad-Film auf und ließ in ihrer Performance „VB51“ auf Schloss Vinsebeck in Nordrhein-Westfalen die teilnehmenden Frauen stundenlang stillstehen – darunter die Schauspielerinnen Hanna Schygulla und Irm Hermann. Der US-amerikanische Künstler Vito Acconci
greift die – für den Marienbad-Film typische – gebrochene Erzählweise in einer in der Ausstellung präsentierten Videoarbeit und einem eigens für den begleitenden Katalog verfassten Text auf.

Darüber hinaus sind zeitgenössische Positionen der Malerei, Zeichnung, Skulptur, Architektur und Installationskunst mit Verweisen auf den Marienbad-Film vertreten. Die detaillierten Zeichnungen der britischen Künstlerin Marie Harnett zeigen dramatische und geheimnisvolle Filmszenen. Für die Bremer Ausstellung schuf sie eine neue Zeichenserie, die Schlüsselszenen aus dem Marienbad-Film aufgreift. Die deutsche Künstlergruppe FORT präsentiert exklusiv für die Ausstellung eine neue Arbeit, die das Nim-Spiel zum Thema hat – ein zentrales Element im Film.

Selbst die Modebranche und die Popkultur konnten sich nicht dem Einfluss des Films entziehen, wie die ausgestellten Videos und Fotografien zeigen: Die Kostüme des Marienbad-Films wurden von Coco Chanel gestaltet. Auf diese bezog sich Karl Lagerfeld unmittelbar für seine Chanel-Kollektion 2011, die er 2010 auf der Modenschau in Marienbad-Ästhetik präsentierte. Auch die britische Band Blur ließ sich vom französischen Klassiker inspirieren und inszenierte das Musikvideo zum Song „To the End“ (1994) in Marienbad-Manier. Der Modefotograf Manuel Outumuro fotografierte für das Magazin Marie Claire eine Modestrecke in direkter Anlehnung an die kühle, schwarzweiß Ästhetik von „Letztes Jahr in Marienbad“.

Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung Werke unterschiedlicher Medien, die sich mit stilistischen Elementen und für den Film zentralen Fragestellungen befassen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Themenbereiche des Tableau Vivant, der Kulisse und Illusion versus Wirklichkeit, des barocken Ornaments sowie des Verhältnisses von Zeit und Narration. In diesem Rahmen werden ausgewählte Arbeiten, beispielsweise von Cindy Sherman, Robert Longo, Jeff Koons und David Claerbout, präsentiert.

Inspirationsquellen für den Film und historische Dokumente
Herausragende internationale Meisterwerke vom beginnenden 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart machen deutlich, welche künstlerischen Positionen den Drehbuchautor und Regisseur wiederum bei der Realisierung des Films beeinflussten. Dazu gehören Arbeiten der Surrealisten Paul Delvaux und René Magritte. Parallelen finden sich auch in den Gemälden von Giorgio de Chirico und den Skulpturen von Alberto Giacometti, bei denen die Inszenierung der einsamen Figur im Raum und traumhafte, irreale Orte im Zentrum stehen. Fotografien von Eugène Atget von den Parkanlagen von Versailles und Saint-Cloud dienten als Inspirationsquellen für die Kulissen des Films, unter anderem in den Schlossparks von Schleißheim und Nymphenburg sowie der Amalienburg in München mit ihren geometrischen Bildausschnitten und fluchtenden Blickachsen.

Teilweise noch nie ausgestellte historische Dokumente, wie das Drehbuch, internationale Filmplakate, Fotografien vom Dreh, historische Zeitungsartikel und Filmsequenzen, leiten die Ausstellung ein. Das dokumentarische Material gibt einen Einblick hinter die Kulissen des Films sowie in die nationale und internationale Rezeption.

Der Film „L’Année dernière à Marienbad“ (Letztes Jahr in Marienbad)
Alain Resnais‘ (u. a. auch „Hiroshima, mon amour“) avantgardistisches Pionierwerk spielt mit einer künstlerischen Sprache, in der Stil selbst zum Inhalt wird, sowie mit geometrischen Formen, architektonischen Fluchten und sich wiederholenden kompositorischen Grundprinzipien. Radikal wie kein anderer Film zuvor brach „Marienbad“ mit traditionellen Strukturen von Zeit, Ort und Kausalität. Die Handlung des Films kreist um die Frage, ob sich ein Mann und eine Frau letztes Jahr in Marienbad getroffen haben. Ein wiederkehrendes Element im Film ist etwa das Nim-Spiel. Der Mann verliert jede Partie, die Gewinnerstrategie bleibt ungewiss. „Letztes Jahr in Marienbad“ ist die Verfilmung des gleichnamigen avantgardistischen Nouveau Roman von Alain Robbe-Grillet. Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff (u. a. „Die Blechtrommel“) war 1960 Regieassistent bei den Dreharbeiten.

In der Ausstellung vertretende KünstlerInnen:
Vito Acconci, Kenneth Anger, Richard Artschwager, Eugène Atget, Vanessa Beecroft, Blur & David Mould, Marc Brandenburg, Pablo Bronstein, Pavel Büchler, Giorgio de Chirico, David Claerbout, Paul Delvaux, Kota Ezawa, Patrick Faigenbaum, Laurent Fiévet, Yang Fudong, FORT, Alberto Giacometti, Douglas Gordon, Rodney Graham, Marie Harnett, Howard Kanovitz, Alex Katz, Jeff Koons, Kurt Kranz, Karl Lagerfeld/Chanel, Robert Longo, Bruce Nauman, René Magritte, Roman Opałka, Manuel Outumuro, Georges Pierre, Gerhard Richter, Sam Samore, Cindy Sherman, Cerith Wyn Evans.

Kunsthalle Bremen Am Wall 207 | 28195 Bremen
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