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Boris Lurie

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Out of the Box. 20 Jahre Schaulager

10.6.–19.11.2023 | Schaulager, Basel

2023 ist für das Schaulager ein ausserordentliches Jahr: Vor 20 Jahren wurde das Haus als völlig neuartige Institution mit einem innovativen Konzept eröffnet. Mit OUT OF THE BOX präsentiert das Schaulager jetzt eine umfangreiche Gruppenausstellung, die Werke von rund 25 Künstlerinnen und Künstlern, darunter David Claerbout, Tacita Dean, Thomas Demand, Gina Fischli, Peter Fischli, Katharina Fritsch, Robert Gober, Rodney Graham, Gary Hill, Martin Honert, Klara Lidén, Dieter Roth, Thomas Ruff, Anri Sala, Jean-Frédéric Schnyder, Dayanita Singh, Monika Sosnowska, Jane & Louise Wilson und weiteren, vereint.

Ein Fokus der Ausstellung liegt auf zeitbasierten Medienwerken, die in eigenen Projektionsräumen im Ausstellungsraum verteilt zu sehen sind.

OUT OF THE BOX – der Ausstellungstitel ist seit 20 Jahren Programm des Schaulagers. 2003 mit der Idee gegründet, die Lagerung und das Sichtbarmachen zeitgenössischer Kunst zu vereinen, werden die Werke der Emanuel Hoffmann-Stiftung seitdem unverpackt und installiert im Schaulager aufbewahrt, wenn sie nicht in Ausstellungen im Kunstmuseum Basel oder in Museen überall auf der Welt gezeigt werden. Der neue Gebäudetypus wurde dazumal von der Laurenz-Stiftung mit dem international renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron entwickelt und realisiert. Heute hat das Schaulager nicht nur viele andere Institutionen mit dieser visionären Idee inspiriert, sondern auch international seinen Platz als Forschungsinstitution, Lager- und Ausstellungsraum etabliert. Somit bringt der Ausstellungstitel OUT OF THE BOX Konzept und Ursprungsidee des Schaulagers, beides heute noch genauso aktuell wie vor 20 Jahren, treffend auf den Punkt.

OUT OF THE BOX ist auch ein Hinweis auf die sich stets weiterentwickelnden Bedingungen zeitgenössischer Kunst. «Box» steht dabei synonym für «Raum» und thematisiert eine Komponente, die für die Vorgehensweise zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler grundlegend ist. Gerade bei zeitbasierten Medienwerken ist der Raum, in dem das Werk präsentiert wird, ein wesentlicher Bestandteil, der schon während der Entwicklung des Werks mitgedacht wird: Ohne Raum kann ein Werk nicht gezeigt werden, er prägt das Werk, selbst wenn das, was die bewegten Bilder zu sehen geben, an sich immateriell ist und meist nur als File auf einem Datenträger Platz findet. Der Raum ist werkimmanent und wird jedes Mal, wenn die Arbeit präsentiert wird, sorgfältig definiert und den Gegebenheiten und Vorgaben angepasst. Solche massgeschneiderten Räume sind entsprechend individuell, ähnlich wie ein auf Körpermass geschneidertes Kleidungsstück. Die Ausstellungsarchitektur von OUT OF THE BOX besteht demnach aus grösseren und kleineren im Raum platzierten Boxen. Zwischen den Baukörpern öffnen sich weitere Plätze und Passagen, und auch die
sichtbare Architektur des Schaulagers – selbst eine riesige Box – wird in diese abwechslungsreiche Landschaft aus verschiedenen Formen und Blickachsen einbezogen. Gezeigt werden grossformatige zeitbasierte Medienwerke neben weiteren neuen Zugängen der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung, die der Öffentlichkeit teils zum ersten Mal im Kontext einer institutionellen Ausstellung präsentiert werden. Die umfangreiche Gruppenausstellung erstreckt sich somit mit einer Fülle an Video- und Filmarbeiten, Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, sowie Fotografien über die zwei grossen Ausstellungsebenen des Schaulagers.

Jedes Werk ist einzigartig und hat seine eigene Geschichte innerhalb der Sammlung, aber besonders hervorzuheben ist etwa die komplexe Audio- und Videoinstallation Ravel Ravel (2013) des albanischen Künstlers Anri Sala, die nach der Uraufführung des Werks an der Biennale Venedig 2013 erworben wurde. Für OUT OF THE BOX hat Sala entschieden, eine adaptierte Version Ravel Ravel Interval (2017) zu präsentieren, die er schon 2017/18 für das Museo Tamayo in Mexiko-Stadt ausprobiert hatte: Hier werden die zwei Projektionen der Installation nicht wie in Venedig übereinander, sondern hintereinander auf zwei halbtransparenten Leinwänden gezeigt, in einem vom Künstler konzipierten,
schallreduzierten Raum. Sich darin zu bewegen bedeutet, das akustische, visuelle und räumliche Intervall zwischen den zwei Projektionen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit Maurice Ravels Musikkomposition Concerto pour la main gauche (1930). Dieser hatte das Stück im Auftrag von Paul Wittgenstein komponiert, der als Folge einer Kriegsverletzung im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte.

Von der britischen Künstlerin Tacita Dean wird die grosse Wandtafelzeichnung Inferno (2019), die übermalte Fotografie Purgatory (Threshold) (2020) und der 35mm-Film Paradise (2021) gezeigt. Dean wurde vom Royal Opera House in London beauftragt, für ein neues Ballett mit dem Titel The Dante Project das Bühnenbild und die Kostüme zu entwerfen. Das in Koproduktion mit der Pariser Oper entstandene Projekt mit der Komposition von Thomas Adès und der Choreografie von Wayne McGregor basiert auf Dante Alighieris Göttlicher Komödie (1307–1321) und wurde anlässlich des 700. Todesjahr des Dichters uraufgeführt.

Das Ballett feierte im Oktober 2021 in London Premiere und war bis Mai 2023 im Palais Garnier in Paris zu sehen. Für The Dante Project schuf Tacita Dean, den drei Abschnitten von Dantes Reise entsprechend, Werke, die aus ihrer von unterschiedlichen Medien und Darstellungsmitteln inspirierten Odyssee hervorgingen. In OUT OF THE BOX werden die drei Werke aus dem Bühnenstück in ihrer chronologischen Abfolge und Zusammengehörigkeit präsentiert.

David Claerbout konfrontiert das Publikum mit einer Illusion. Zu sehen ist ein Waldbrand, dessen Ausmass trotz der virtuellen Welt, in der sich die Feuersbrunst abspielt, erschreckend ist: Das Schauspiel sieht der Realität zum Verwechseln ähnlich, ist allerdings komplett digital konstruiert. Bereits 2017 zeigte das Schaulager mit der Grossprojektion Olympia (The real time disintegration into ruins of the Berlin Olympic stadium over the course of a thousand years) (Start 2016) von David Claerbout eine Reflexion über Zeit und Wahrnehmung, die in Wildfire (meditation on fire) (2019–2020) eine dramatische Steigerung nimmt.

Einer der neusten Zugänge in die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung ist eine Werkgruppe der schwedischen Künstlerin Klara Lidén. Der Raum und die Positionierung des eigenen Körpers in der Umgebung sind wichtige Themen in ihren Arbeiten: In der Medieninstallation Closer Now (2022) etwa zeigt sich die Künstlerin selbst in einem Video, wie sie mit Purzelbäumen auf hartem Asphalt stoisch eine enge Seitenstrasse hinunterkugelt. Zur Installation gehören ausserdem aufgehängte Kartonboxen, die um die eigene Achse rotieren und damit die rollende Bewegung des Körpers auf der Strasse aufnehmen. Im Video You’re all places that leave me breathless (2020) dagegen klettert
Lidén über ein Baugerüst, das um sie selbst zu drehen scheint.

Regelmässige Besucherinnen und Besucher der vergangenen Ausstellungen im Schaulager werden auf Werke von Künstlerinnen und Künstlern stossen, denen hier grosse monografische Ausstellungen gewidmet wurden; so etwa Monika Sosnowska, deren zerknautschte Würfelskulptur Untitled (2006) den Raum beherrscht, oder aber Dieter Roth: Mit einer Retrospektive zu diesem Universalkünstler wurde das Schaulager vor 20 Jahren eröffnet. Passend zum Jubiläum wird im Juni auch eine neue Schaulager-Publikation erscheinen, die dem Werk Selbstturm; Löwenturm (1969/1970–1998) in der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung gewidmet ist und deren Bildkonzept der Künstler Peter Fischli
entworfen hat. Letzterer zeigt in OUT OF THE BOX verschiedene Werke, teils aus der Zeit des Künstlerduos Fischli/Weiss, aber auch neueste Werke als Solokünstler, darunter eine 2023 entstandene Gruppe kinetischer Skulpturen, die zum ersten Mal in einer Museumsausstellung präsentiert wird.

OUT OF THE BOX lädt ein, sich mit der Kunst unserer Zeit auseinanderzusetzen und Themen, die uns heute bewegen, auf neue, vergnügliche und auch nachdenkliche Art zu betrachten. Es lohnt sich, sich gerade bei den Medienwerken etwas mehr Zeit zu nehmen. Um das zu ermöglichen, berechtigt das Ausstellungsticket zum dreimaligen Eintritt in die diesjährige Ausstellung.
Die Ausstellung wurde von Heidi Naef, Senior Curator, zusammen mit dem wissenschaftlichen Team des Schaulagers konzipiert. Das Künstlerbuch zu Dieter Roth wurde vom Schaulager entwickelt und umgesetzt, das Bildkonzept stammt von Peter Fischli.

Schaulager
Ruchfeldstraße 19
CH-4142 Münchenstein / Basel
schaulager.org

Presse





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