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Boris Lurie

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DAVID CLAERBOUT. DIE REINE NOTWENDIGKEIT

AUS DER REIHE IM „IM STÄDEL GARTEN“

28. 09. - 23. 10. 2016 | Städel Museum, Frankfurt

IM RAHMEN DER REIHE „IM STÄDEL GARTEN“ und als Teil des Gastlandauftrittes von Flandern & Die Niederlande auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsentiert das Städel Museum eine eigens für diesen Anlass entstandene Arbeit des belgischen Künstlers David Claerbout (geb. 1969). Der Film Die reine Notwendigkeit (2016) ist eine überraschende Adaption des Trickfilm-Klassikers Das Dschungelbuch von 1967. Claerbouts einstündiger Loop verwandelt die ebenso anrührende wie komische Geschichte der tanzenden, singenden und trompetenden Urwaldtiere in einen – fast – artgerechten Tierfilm, der sich allem ‚Vermenschlichten’ entledigt hat – nicht zuletzt seines jungen Protagonisten Mogli. Balu, Baghira und Kaa, deren Lieder und Slapstick-Einlagen Kinder wie Erwachsene seit Jahrzehnten begleiten und begeistern, sind wieder ganz Bär, Panther und Schlange. Für Die reine Notwendigkeit wurde Wolfgang Reithermans Filmvorlage in aufwendiger Handarbeit Folie für Folie, Einstellung für Einstellung nachgezeichnet und zu einem vollkommen neuen Film zusammengefügt: Vor Urwaldhintergründen bewegen sich die Tiere nur noch als schemenhafte Umrisse. Auf die Ebene des Originals verweist bei Claerbout lediglich der Titel der Arbeit Die reine Notwendigkeit, denn im englischen Originalsoundtrack singt Balu der Bär nicht wie auf Deutsch „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, sondern von den „bare necessities of life“.

„David Claerbout hat in seinem 20 Jahre umfassenden Œuvre eine faszinierende Meisterschaft darin entwickelt, noch die reduziertesten fotografischen oder filmischen Setzungen, die auf den ersten Blick ultimativ entschleunigt, entleert oder von jeder Narration befreit scheinen, in ästhetisch wie inhaltlich hoch komplexe Kunstwerke zu verwandeln. Seine zeitbasierten Arbeiten entwickelten über die Jahre eine gänzlich eigenständige und unverwechselbare Ästhetik“, betont Martin Engler, Leiter der Sammlung Gegenwartskunst am Städel und Kurator der Ausstellung.

Obwohl in Die reine Notwendigkeit der Filmvorlage die ursprüngliche Narration komplett entzogen wurde, geht von David Claerbouts Adaption eine ganz eigene Faszination aus. Diese speist sich gleichermaßen aus den Assoziationen der Betrachter wie aus der sonderbaren, ruckelnd-steifen Bewegungsmotorik der zugleich fremden und vertrauten Tiere. Die Doppelbödigkeit und Gebrochenheit seiner Protagonisten, denen ein menschliches Ego erst einverleibt und dann in Claerbouts Bearbeitung wieder entzogen wurde, lädt das in der Version des belgischen Künstlers völlig ereignislos dahintreibende Filmgeschehen mit einer suggestiven, schwer greifbaren Spannung auf.
Anstatt die Geschichte jenes kleinen Jungen zu erzählen, der fernab der Zivilisation inmitten des Dschungels und mitten unter dessen Tieren ausgesetzt wurde, kulminiert Claerbouts Filmloop jede volle Stunde – ähnlich einer Uhr – von neuem in der Schlussszene des Trickfilm-Originals. Es ist der Moment, in dem ein junges Mädchen an den Rand des Dschungels kommt, um Wasser zu holen, und Mogli mit ihrem Gesang schließlich derart betört, dass er seine tierische Wunderwelt verlässt und wieder zurück in die geordnete Zivilisation gelockt wird. „Ein Schluss, der uns schon damals als Kindern nicht einleuchten wollte“, wie Engler kommentiert.

Der durch das Städel Museum koproduzierte Film wird während der Laufzeit der Ausstellung auf einer sechs mal vier Meter messenden LED-Wand gezeigt und konnte mit großzügiger Unterstützung von Dr. Mathias Boehringer für die Städelsche Sammlung erworben werden.

Zur Eröffnung der Schau findet am Dienstag, 27. September 2016, um 19.00 Uhr ein öffentliches Künstlergespräch zwischen David Claerbout und Martin Engler statt.

DAVID CLAERBOUT
Der 1969 im belgischen Kortrijk geborene David Claerbout studierte von 1992 bis 1995 am Artesis University College in Antwerpen und der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. Er wurde mit dem Will-Grohmann-Preis der Berliner Akademie der Künste sowie dem Peill-Preis der Günther-Peill-Stiftung ausgezeichnet und zählt zu den international wichtigsten Gegenwartskünstlern. Einzelausstellungen von Claerbout waren unter anderem in der Wiener Secession, im Tel Aviv Museum of Art, im San Francisco Museum of Modern Art, in der Münchener Pinakothek der Moderne sowie dem Lenbachhaus, im Centre Georges Pompidou in Paris, in den Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique und im WIELS in Brüssel sowie im De Pont Museum in Tilburg zu sehen. David Claerbout lebt und arbeitet in Antwerpen und Berlin.

In seinen fotografischen und filmischen Installationen verwendet der Künstler unterschiedliches visuelles Ausgangsmaterial, welches von historischen Fotografien und rekonstruierten Bildern bis hin zu Filmaufnahmen reicht, die nach seiner Anweisung gedreht wurden. Aufwendig digital bearbeitet, entstehen Arbeiten, die die Grenzen zwischen Fotografie und Film verschwimmen lassen. So dekonstruiert Claerbout lineare Zeitverläufe und hinterfragt die Art und Weise, wie Geschichten mittels Bildern erzählt werden.

„IM STÄDEL GARTEN“
Die Reihe „Im Städel Garten“ ist eine von der Städel Gartengesellschaft unterstützte Initiative, mit der das Städel Museum seine frei zugängliche Gartenfläche für wechselnde Installationen, Performances und Veranstaltungen zur Gegenwartskunst öffnet. Seit der Neupräsentation der Skulpturensammlung im Städel Garten 2013 wurde der Außenraum des Städel immer wieder zum Ort für performative und installative Arbeiten, zum Beispiel von Adrian Williams („Watering Hole“, 2013), Adolf Luther („Architektur als Licht und Spiegelung“, 2013), Erwin Wurm („One Minute Sculptures“, 2014) oder Franz Erhard Walther („Schreitsockel und Standstellen“, 2014).


STÄDEL MUSEUM
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
staedelmuseum.de/de


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