Erstmals seit 1994 präsentiert das Museum Ludwig wieder das monumentale, sechs mal zwölf Meter große Gemälde "Ich in Deutschland (West)" aus seiner Sammlung. Dieses Werk ist 1984 in 35 ununterbrochenen Arbeitsstunden für die Großausstellung "von hier aus" in den Düsseldorfer Messehallen entstanden. 1980 ist Penck nach Westdeutschland übergesiedelt. "Der Osten hat mich ausgespuckt, der Westen noch nicht gefressen", schrieb er damals. Aber es geht in diesem Großformat nicht nur um eine Gesellschaft, es geht um eine ganze Kultur und das Existieren in ihr, Sexualität und Macht, Politik und Kirche, Leben und Tod sind die Aspekte, die es kühn verbindet.
Begleitet wird das Werk von verschiedenen Leihgaben. Vier Gemälde mit dem Titel "Standart - Prä - Standart" aus dem Jahr 1995 umkreisen fries-ähnlich zehn Filzskulpturen aus den achtziger Jahren. Der Begriff "Standart" wurde vom Künstler selbst eingeführt, "um eine neue Bezeichnung für Operationen mit visueller Information zu gewinnen" (A.R. Penck: Was ist Standart, 1970). So verband A. R. Penck seine abstrahierenden Zeichenelemente unter einem Begriff. Die bunten Filzskulpturen sind als Science-Fiction Maschinen vom Künstler gedacht. Deren technisch anmutende Titel, etwa "Transformer", "Navigator", "Replikator" oder "Eliminator" stehen im Gegensatz zu ihrer rundlichen Form und der Weichheit des Materials.
So mannigfaltig das hier versammelte Werk erscheinen mag - egal ob Archaik oder Science-Fiction bemüht wird - stets wirft Penck durch die Reduktion auf das Elementare den Betrachter auf das naive Sehen zurück, jenseits von Ideologien.
A.R. Penck wurde 1939 in Dresden als Ralf Winkler geboren. In der Bundesrepublik war er bereits ein Jahrzehnt lang als Künstler bekannt, während er in der DDR als Heizer, Nachtwächter, Briefträger und Kleindarsteller sein Geld verdiente. Sein Pseudonym ist dem Namen eines Geologen und Eiszeitforschers entlehnt. Der viermalige Documenta-Teilnehmer ist 1980 in die Bundesrepublik übergesiedelt und lebt heute in Dublin.
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