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Boris Lurie

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Cosima von Bonin / Claus Richter THING 1 + THING 2

Bitte prüfen Sie die aktuellen Öffnungszeiten | Kunsthalle Nürnberg

Mit Cosima von Bonin (*1962 in Mombasa, Kenia) und Claus Richter (*1971 in Lippstadt) sind zwei eng befreundete Künstler eingeladen, zusammen eine Ausstellung für die frisch sanierten Räume der Kunsthalle Nürnberg zu entwickeln. Eine gemeinschaftliche Einladung erscheint naheliegend, gehört doch die Kollaboration zum generellen Arbeitsprinzip von Cosima von Bonin und Claus Richter. Gerade Cosima von Bonin verfolgt seit Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn Ende der 1980er-Jahre eine Strategie der kollektiven, in Netzwerken organisierten Kunstproduktion. Sie verschleiert eine dezidierte Autorenschaft und konterkariert damit die tradierte Vorstellung eines genialisch schöpfenden Künstlerindividuums. Ihre Kollaborationen nennt sie „Ich bin viele“ oder auch „Wir sind viele“ und tauscht die Rolle des einsamen Superstars mit jener der Zeremonienmeisterin, um in einem Ensemble aus Künstler*innen und Kulturproduzent*innen etwas zu entwickeln, was der Autor und Theoretiker Diedrich Diederichsen einmal als „Cliquenkunstwerk“ bezeichnet hat. So steht auch die Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg für die Kollaboration zwischen Cosima von Bonin und Claus Richter und zugleich für ein verschlungenes Netzwerk aus persönlichen Freundschaften, Referenzen und Verbindungen.

Skulptur, Wandbild, Fotografie, Film, Performance, Musikprojekte und bühnenhaft inszenierte Installationen: Die Arbeitsweise von Cosima von Bonin, die zu den renommiertesten zeitgenössischen Konzeptkünstler*innen gehört, ist gattungs-übergreifend und ausgesprochen vielfältig. In ihrem Werk finden sich mannigfaltige Verweise auf die jüngere Kunstgeschichte, Populärkultur, Mode und Musik sowie auf handwerkliche Traditionen. Immer wieder werden alltägliche Objekte verfremdet, indem Größenverhältnisse manipuliert und deren Materialität wie Textur verändert werden. Auch die ins Groteske gewendete Monumentalisierung des Niedlichen lässt sich als grundlegende ästhetische Strategie bezeichnen. Seit ihrer ersten Einzelausstellung zur Eröffnung der Galerie Nagel in Köln 1990 ist ein beharrlich wiederkehrendes, assoziationsreiches Motivrepertoire entstanden, in dem ein spielerischer, ironischer sowie subversiver Gestus anklingt.

Die Werke von Cosima von Bonin sind durch eine private Ikonografie geprägt: Die persönlichen Referenzen und das komplexe Verweissystem auf andere Künstler-*innen und künstlerische Traditionen sind nicht zwangsläufig für die Betrachter-*innen lesbar. Ein erschöpfender Erklärungsversuch des Einzelwerks ist zumeist weder möglich noch von der Künstlerin gewünscht.

Claus Richter arbeitet als konzeptueller Bildhauer an der Schnittstelle von Fantasie und Wirklichkeit, Schein und Sein, Imagination und Wissen. Sein Interesse gilt dabei vorrangig der Fankultur sowie den künstlichen Welten der Unterhaltungsindustrie wie Themenparks, Film- und Theaterkulissen, die dem Publikum eine „verzauberte“ Realität vorspielen. Seine Installationen, Skulpturen, Zeichnungen, Videoarbeiten, Künstlerbücher, Aufsätze und Performances thema­tisieren die Unterhaltungskultur der Gesellschaft und den omnipräsenten Wunsch nach einer Entertainment-Welt „larger than Life“. Eine theoretische Grundlage für sein Werk bildet die 1989 veröffentlichte Publikation des US-Kulturwissenschaftlers John Fiske, der mit seiner bahnbrechenden Publikation „Reading the Popular“ (Lesarten des Populären) ein neues Bild des aktiven und kreativen Konsumenten entwarf. Dieser ist zwar Teil einer Massenkultur, bleibt jedoch nicht passiv, sondern wird selbst zum Weltgestalter. An die Stelle des Lamentos über Indoktrination und Manipulation tritt eine Verständigung über die produktive und politisierte Dimension populärkultureller Phänomene.

Im Ausstellungskontext entstehen immer wieder aufwendige Kulissenlandschaften, in denen Claus Richter jedoch nicht die perfekte Kopie einer Broadway-, Hollywood-, Disneyland-Ästhetik inszeniert, sondern das offensichtlich Hand-gefertigte, Gebastelte, Geklebte, Gesägte und Angepinselte feiert. Das Basteln und Tüfteln an den teils auch mechanischen Komponenten seiner Installationen und Skulpturen ist für Richter Herzensangelegenheit und Rückzugsmöglichkeit zugleich. In ihrer verspielt nostalgischen, vermeintlich leichtfüßigen Ästhetik erwecken seine Werke auch beim Gegenüber einen fast kindlichen Entdecker-geist. Tiefsinniges vor scheinbar harmloser Kulisse zu erzählen, ist charakteristisch für das Werk von Claus Richter.

Gemeinsam ist Cosima von Bonin und Claus Richter die Fähigkeit poetische Parallelwelten zu erschaffen, in denen vieles rätselhaft sein darf. Anspielungen auf die Konsum- und Entertainment­welt finden sich ebenso wie differenzierte Verweise auf die emotionale, soziale und subversive Funktion von Kitsch und Groteske. Ihre vielfältigen Protagonisten dienen als Stellvertreter für menschliche Emotionen, Ängste und Konflikte. Cosima von Bonin gelingt wie Claus Richter der Spagat zwischen hintergründigem Humor und Melancholie, Lethargie und Neugierde, Zugänglich­keit und Verschlossenheit, Weltflucht und Spektakel.



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