Anzeige
Boris Lurie

Logo art-in.de


Painting Nature

3. Juli 2023 bis Ende 2024 | Kunstraum Grässlin, St. Georgen
Eingabedatum: 05.07.2023

Painting Nature

Cosima von Bonin, THERAPIE (#41), 2002, Upstairs Downstairs (mirror), 2023, Robbing Peter to pay Paul (#18), 1998, Robbing Peter to pay Paul (#24), 1998 © STIFTUNG GRÄSSLIN und die Künstlerin Fotograf: Wolfgang Günzel, Offenbach bilder


Vom 3. Juli 2023 bis Ende 2024 zeigt die Sammlung Grässlin im KUNSTRAUM GRÄSSLIN und den RÄUMEN FÜR KUNST in St. Georgen im Schwarzwald unter dem Titel PAINTING NATURE eine neue Ausstellung. Die Präsentation gibt Einblicke in die mannigfaltigen Erscheinungsformen von Natur in den Werken der Künstlerinnen und Künstler der Sammlung.

Der Mensch betrachtete sich lange als Teil der Natur, in der er die göttliche Ordnung verwirklicht sah. Mit der Aufklärung, dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, dem Zeitalter der Revolutionen sowie der Industrialisierung werden im 18. und 19. Jahrhundert jene Umbrüche vollzogen, die der Moderne den Weg ebnen. Der Mensch wird sich seiner eigenen Gestaltungskraft mehr und mehr bewusst und nimmt seine Umwelt nicht mehr länger als gottgegeben wahr. Indem er sie erforscht und für sich nutzbar macht, erhebt er sich zusehends über sie.

Nachdem die Kunst viele Jahrhunderte im Dienst religiöser und weltlicher Macht stand, folgt auch sie als Reaktion auf diese Entwicklungen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und wird autonom. Die Loslösung von der gegenständlichen Welt vollzieht sich schrittweise am Vorbild der Natur. Das Motiv wird in diesem Prozess Mittel zum Zweck, um die grundlegenden Parameter und inhärenten Eigenschaften des Bildes zu ergründen.

Jean Fautriers Gemälde Poires dans une vasque (1938) und Allée d’arbres (1927–1928), welche die Anfänge der Sammlung Grässlin markieren, stehen beispielhaft für diese Entwicklung. Durch sie lässt sich nachvollziehen, wie die Künstlerinnen und Künstler der Moderne ausgehend von traditionellen Sujets wie Stillleben und Landschaftsdarstellungen zu einer immer abstrakteren Bildsprache finden. Somit sind die Formen der Baumallee in Allée d’arbres in einem Maße in reine Farbe aufgelöst, die sich an der Grenze zum Informellen befinden und die Landschaft nur noch andeuten. Und auch in dem Stillleben Poires dans une vasque wurde der Farbwirkung mehr Bedeutung zugemessen als einer realitätsgetreuen Darstellung des Motivs.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führt dieser Bruch mit den Konventionen zu einer noch nie dagewesenen Fülle an Stilen, Formen und Praktiken. Genauso vielfältig wie die künstlerischen Ansätze dieser Zeit sind auch die Manifestationen von Natur in der Kunst.
Die sich ab Ende der 1960er Jahre entwickelnde Land Art führt bis dato als „arm“ und „nicht künstlerisch“ geltende, alltägliche Naturmaterialien als Werkstoff ein, wofür Stone Line, 1978, von Richard Long exemplarisch steht. Auf seinen Wanderungen sammelte Richard Long zunächst vorgefundene Materialien wie Fundholz und Steine und ordnete diese nach geometrischen und geologischen Vorgaben, um daraus Bodenskulpturen zu schaffen.

Anhand der Bilder von Georg Baselitz, Herbert Brandl, Günther Förg, Ika Huber, Imi Knoebel und Albert Oehlen, aber auch jenen der jüngsten Künstlergeneration der Sammlung Grässlin – Andreas Breunig, Rachel von Morgenstern und Stefan Müller – wird deutlich, wie die Prämissen der gestischen Abstraktion mit ihrer organischen, der Natur entlehnten Formensprache seit der Moderne bis in die Gegenwart hineinwirken. So werden die Grenzen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion immer wieder auf den Prüfstand gestellt oder aber Natur als Inspirationsquelle expressiver malerischer Gesten in den Fokus gerückt.

Heimo Zobernig setzt sich in seinen Werken mit den unterschiedlichen Strömungen der Moderne auseinander und stellt ihre Paradigmen infrage. In dem titelgebenden Bild Painting Nature (2022) reduziert er die Vorstellung von Natur auf seine eigene malerische Strategie, indem er den Schriftzug „Painting Nature“ auf den abstrakten Malgrund setzt. Im Gegensatz dazu hat Herbert Brandl keine Scheu, sich mit den kitschbehafteten Sujets der Tier- und Landschaftsmalerei auseinanderzusetzen. Mit einer Bildsprache, die sich zwischen Abstraktion und Einfühlung bewegt, macht er das Genre in der zeitgenössischen Malerei salonfähig.

In den Werken von Cosima von Bonin, Henning Bohl, Mark Dion, Martin Kippenberger, Hans-Jörg Mayer und Tobias Rehberger erhalten Naturerscheinungen eine symbolische oder metaphorische Bedeutung. So verweisen zum Beispiel die Pilze von Cosima von Bonin auf deren ambivalente Bedeutung als Schutzschirm, als Träger halluzinogener Wirkstoffe oder als Symbol von Männlichkeit. Während Hans-Jörg Mayers Tulpenbilder die Frage aufwerfen, ob die in holländischen Gewächshäusern kultivierten und als Massenware in Discountern wie Aldi und Lidl verkauften Tulpen überhaupt noch als Natur betrachtet werden können, befragt Mark Dion mit seiner Library for the Birds of Antwerp (1993) die kulturelle Repräsentation von Natur in einer Welt, in welcher der Mensch sie sich zu eigen macht und sich grenzenlos an ihr bedient.

PAINTING NATURE zeigt eindringlich, dass es das ‚eine‘ Bild von Landschaft und Natur nicht gibt. Die Herausforderung liegt in der Kunst wie im Leben gerade darin, immer wieder von neuem mit jeder neuen Generation nach dem gegenwärtigen Bezug zwischen dem Menschen und der Welt zu fragen.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Rundgangführer.


Öffnungszeiten KUNSTRAUM GRÄSSLIN: nach Vereinbarung

Der KUNSTRAUM GRÄSSLIN und die RÄUME FÜR KUNST können mit einem geführten Rundgang besichtigt werden. Einige der externen RÄUME FÜR KUNST können auch ohne Führung besichtigt werden.


SAMMLUNG GRÄSSLIN
Museumstraße 2, 78112 St. Georgen
www.sammlung-graesslin.eu

Presse





Kataloge/Medien zum Thema: Cosima von Bonin



Cosima von Bonin:


- Art Basel 2013

- Art Basel Miami Beach 2013

- art berlin 2017

- art cologne 2015

- artbasel2021

- artbasel2021

- Biennale Venedig 2022

- Buchholz - Gallery

- documenta 12 2007

- Gallery Weekend Berlin 2024

- MoMA Collection

- Sammlung zeitgenoessische Kunst der BRD

- Skulptur Projekte Münster 2017
Künstler:innen Liste - Nur eine Biennale Teilnahme und die in VenedigKünstler:innen Liste - Gallery Weekend 2024 04 BerlinLa Biennale di Venezia - Biennale Venedig 2024Künstlerinnen Liste Whitney Biennial 2024: Even Better Than the Real ThingTurner PrizeKünstler:innen 2023 / 2021Künstlerliste: 12th Gwangju Biennale 2023Aus unserer Datenbank: Künstlerprogramm des DAAD und documentaAgainst the Logic of War: 5th Kyiv Biennial announces its list of artists6. Biennale der Künstlerinnen im Haus der KunstNeue Künstler*innenliste unter dem Aspekt der MesseteilnahmeNeue Künstler*innenliste unter dem Aspekt der MesseteilnahmeKünstler*liste zur Istanbul Biennale 2022, 17. September – 20. November 2022.Künstler*liste zur Manifesta 14 2022, 22. Juli bis 30. Oktober 2022Künstler*liste zur Berlin Biennale 2022, Still Present! 11. Juni bis 18. September 2022Künstler*liste zur Manifesta 14 2022Künstler*liste zur Whitney Biennale 2022Venedig Biennale 2022 Künstler*innenlisteDie neue Künstler*liste 2023, 2021, 2019documenta fifteen Kassel Künstler*liste und InformationenKünstler*liste Gallery Weekend Berlin 2021 09Künstler*innen, Galerien und die Art Baselsonsbeek20→24Künstler*liste zur 34th Bienal de Sao Paulo – Though its dark, still I singKünstler* mit mehr als 6 Einträgen in unserer Künstler*datenbank. Alphabetische ReihenfolgeKünstlerinnen und InstagramDigitale Bilder / Visualisierungen nach dem Modell GPT3 von OpenAIKünstler* mit mehr als 5 Einträgen in unserer KünstlerdatenbankUntersuchungen zum KunstsystemII. Künstler* sind in der Künstler*datenbank vertreten und haben oder haben nicht an Biennalen teilgenommen


Anzeige
Alles zur KI Bildgenese


Anzeige
SPREEPARK ARTSPACE


Anzeige
artspring berlin 2024


Anzeige
Magdeburg unverschämt REBELLISCH


Anzeige
Responsive image

Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Rumänisches Kulturinstitut Berlin




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Meinblau Projektraum




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Schloss Biesdorf




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf