Im Frühjahr 2015 widmet die Kunsthalle Krems der berühmtesten Schweizer Medienkünstlerin Pipilotti Rist (* 1962) eine ihrer bisher größten Einzelausstellungen. Die präsentierten Werke aus rund 30 Schaffensjahren ermöglichen einen einzigartigen Einblick in ihr faszinierendes Universum bewegter wie emotional bewegender Bilder.
Beginnend mit ihren frühen Videoarbeiten, wie I’m Not the Girl Who Misses Much [Ich bin nicht das Mädchen, das viel vermisst] (1986) über ihre bekanntesten Werke wie Ever Is Over All von 1997 bis hin zu ihren aktuellsten Videoinstallationen, verfolgt die Ausstellung die Genese von Pipilotti Rists Arbeiten, die herrschende Blickregime, gängige Körperbilder und Geschlechterrollen ebenso wie das Verhältnis von Natur und Kultur kritisch reflektieren.
Gleichzeitig zeigen die präsentierten Arbeiten das Bestreben der Künstlerin auf, eine alternative Form der Filmwahrnehmung zu etablieren, die eine umfassende sinnliche Erfahrung ermöglicht. Insbesondere ihre raumgreifenden audiovisuellen Installationen – darunter etwa Sip My Ocean [Schlürfe meinen Ozean] (1996) oder Homo Sapiens Sapiens (2005) – regen, indem sie Seh-, Tast- und Hörsinn gleichermaßen ansprechen, zur bewussten Aktivierung des persönlichen Körperempfindens an. Sie brechen mit der distanzierten Blickposition der Betrachter(innen), indem sie dazu auffordern, über ein auf den Boden
projiziertes Bild zu laufen oder die Videos liegend anzusehen, die Besucher(innen) zur Projektionsfläche ihrer betörenden Fantasiewelten machen oder ein Ambiente schaffen, in das die Künstlerin das Publikum vollständig eintauchen lässt.
So offenbart die Ausstellung Pipilotti Rists Œuvre als erhellende Reflexion auf das Medium des Bildes sowie seine Wirkmacht und zunehmende Verbreitung in der heutigen Mediengesellschaft, ohne dabei die Lust, den Genuss und das persönliche Körperempfinden in dessen Betrachtung außer Acht zu lassen. Wie
die rund vierzig, in der Kunsthalle Krems präsentierten Objekt- und Videoarbeiten aus allen Schaffensjahren der Künstlerin erfahrbar machen, ist es diese einzigartige Synthese über die Rist bestrebt ist, „neue Wege [zu] finden, die Welt zu gestalten, die äußere wie auch die innere Welt“ (Pipilotti Rist).
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