20 junge Künstlerinnen und Künstler wurden für den 12. Marler Video-Kunst-Preis 2006 ausgewählt, vier mit Preisen ausgezeichnet. Die Kunsthalle Göppingen zeigt auf 20 Monitoren vom besten, was junge Videokünstler in Deutschland an Kunstwerken hervorbringen. Darunter ist von Corinna Schnitt "Once upon a time", in dem sich nach und nach ein nobel eingerichtetes Wohnzimmer füllt mit allen möglichen Tieren wie Hunde, Katzen, Papageien bis hin zu Ziegen, Kühen, Ponys - Haustiere haben das Haus wirklich erobert. Die Stuttgarter Künstlerin Monika Nuber zeigt ihre gezeichneten Video-Animationsfilme, kurz, gespenstisch, manchmal makaber, immer zu eigener Musik. Mit einem Sonderpreis wurde "Call of flying trees" von Gunnar Friel und Anja Vormann ausgezeichnet: Eine nicht ausreichende Grafikkarte, eine zu langsame Internetverbindung mit dem Ego-Shooter "Call of Duty" bewirken die Auflösung der Grafik und höchst surreale Bilder. Magdalena von Rudy, die Preisträgerin der Ausstellung, zeigt in großer intimer Nähe, wie zwei Synchronsprecherinnen immer mehr an dem Film "Persona" von Ingmar Bergmann Teil haben. Das sind nur wenige Beispiele der 20 Beiträge, von denen jeder auf seine Weise das Medium Video für sein bewegtes Bild beispielhaft und innovativ einsetzt.
Großartige Weltkunst mit dem Medium Video stellen die Videoinstallationen aus der Olbricht Collection vor. Von dem kanadischen Künstler Rodney Graham ist "City Self / Country Self" zu sehen. Das Werk hat 2005 die Besucher der Biennale von Venedig fasziniert. Bei dem Amerikanische Künstler Tony Oursler hat die Videoinstallation ein sprechendes Gesicht. Nam June Paik ist der Vater der Videoskulptur und Rodins Denker, der sich im Fernsehen betrachtet, gehört zu den Ikonen der jüngeren Kunstgeschichte. Die Schweizer Videokünstlerin Pipilotti Rist hat ein eigenwillig verspieltes Wohnzimmer eingerichtet, in dem sich auf und in der Glastischplatte (mit Monitoren) das zentrale Bildereignis abspielt. Julian Rosefeldt, ein Berliner Künstler lässt uns in "The Sound Maker" in drei Projektionen teilhaben, wie Bilder und Geräusche neu zusammenfinden.
Medienkunst, Videokunst seit 40 Jahren spielt im Kunstgeschehen eine große Rolle. Die Ausstellung zeigt eine Bestandsaufnahme heute und einen ebenso qualitätvollen wie pointierten Blick in die jüngere Kunstgeschichte.
Zur Ausstellung gibt es einen Katalog. Die Ausstellung verdankt die Kunsthalle Göppingen einer Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.(Presse / KH Göppingen)
Öffnungszeiten Di-Fr 13-19 Uhr, Sa, So 11-19 Uhr und nach Vereinbarung.
Die Ausstellung wird begleitet von der „Praxis“ Kunstvermittlung verbunden mit dem Labor zur Erforschung von Indikationen und Nebenwirkungen. Di - Do 16-19 Uhr, So 12-14 Uhr und nach Vereinbarung sind Sprechzeiten, die jeder für Konsultationen in Anspruch nehmen kann (keine Kassen).
Abbildung: Corinna Schnitt, Once upon a time, 2005, Video, 27'
Courtesy Galerie Olaf Stüber, Berlin, Copyright: VG Bild-Kunst Bonn 2006
Kunsthalle Göppingen
Marstallstr. 55
D-73033 Göppingen
Tel 49 (0)7161 650-777/8
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