Die Faszination der Skulpturen von Tony Cragg nährt sich aus der unendlichen Variation von Formen und Stoffen sowie der stets sich in morphologischer Verschmelzung begreifenden Veränderung. Viele der aktuellen Skulpturen befinden sich einem gleichsam transitorischen Seinszustand. In neuerer Zeit zeichnet sich dies ab in Skulpturen, die wie fließend in den Raum hineingreifen und von erosiven Kräften geformt zu sein scheinen. In immer komplexeren Formungen erweisen sie aktuell eine neue dichte Verflechtung, die ihre Referenz in der Natur findet.
Es ist bis heute das künstlerische Interesse von Tony Cragg, sich nicht nur mit vorgefundenen Materialien und Objekten auseinanderzusetzen, sondern diese auf ungewöhnliche Weise zu kombinieren und zu neuen skulpturalen Ensembles zusammenzustellen. Jedoch mehr als nur
von diesen Materialien und Werkstoffe auszugehen und neu zu befragen, bedient sich Tony Cragg der ungewöhnlichen Stofflichkeit und des technischen Fortschritts, um kontinuierlich eigene Schöpfungen ins Leben zu rufen, die die unendliche, beinah mühelosen Wandel- und Formbarkeit von Skulpturen vorführt und für den Betrachter erfahrbar macht.
Diese Nähe zur Natur auf der einen Seite ist ebenso evident wie zugleich in den früheren Arbeiten eher technische Konstruktionen vorherrschten. Beide jedoch zielen in dieselbe Richtung der beständigen Modulation und Umformung. Diese Beziehungen werden von einer exploratorischen Neugier des Künstlers getragen, mittels derer er die Dinge des Alltags und die Phänomene der Natur erfindungsreich und stets mit dem Prozess der Wandlung verbunden in Bewegung versetzt. Tony Cragg (geb. in Liverpool, 1949) lehrte u.a. an der Kunstakademie Düsseldorf (seit 1978), deren Rektor er von 2009 bis 2013 war, und von 2001 bis 2006 an der Universität der Künste, Berlin. Er war vertreten auf der documenta 7 und 8 in Kassel (1982 und 1987) und repräsentierte Großbritannien 1988 bei der 43. Biennale von Venedig. Sein Werk wurde bereits international gezeigt und gewürdigt. Bereits im Frühjahr wurde diese Ausstellung in leicht abgewandelter Form im Museo de Bellas Artes in Havanna gezeigt. Die Ausstellung, die ca. 20 Skulpturen vereint sowie ca. 40 Zeichnungen und Aquarelle, entstand in enger Zusammenarbeit und Kooperation mit Museo Nacional de Bellas Artes in Havanna/ Kuba, der Fondación Ludwig de Cuba (Havanna), der Galerie Geuer & Geuer (Düsseldorf) und dem Institut für Auslandsbeziehungen (IFA).
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