Wenn sich am 25. August die sogenannte „Identitäre Bewegung“ unter dem Titel "Europa nostra - Heimat und Identität wahren" auf der Cockerwiese versammelt, möchte die Hochschule für Bildende Künste Dresden ein Zeichen gegen die rechten Kräfte setzen. Wer sich an diesem Tag zwischen Frauenkirche und Georg-Treu-Platz bewegt, kann an dem dominant an der Fassade der Hochschule für Bildende Künste Dresden präsentierten regenbogenfarbenen Banner von Hans Haacke nicht vorbei: „Wir (alle) sind das Volk“ - in zwölf verschiedenen Sprachen und Schriften.
Matthias Flügge, Rektor der HfBK Dresden:
„Für Hans Haacke ist das Plakat-Projekt für die documenta 14 in Kassel und Athen nicht abgeschlossen. Wir danken dem Künstler, dass er der Hochschule ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat, dem ‚Vaterland zu Ehr und Zier’, wie die Inschrift auf der Fassade aus dem 19. Jahrhundert lautet. Was ist heute wessen Vaterland? ‚Wir (alle) sind das Volk’ – ein scheinbar eingängiger Satz im Billboard-Format, der jedem, der ihn in welcher Sprache auch immer liest, eine weitere Denkaufgabe stellt: Wer sind Wir? Und wer sind alle? Gerade hier im Osten, wo die Formel ‚Wir sind das Volk’ einst einen grundstürzenden Wandel bereitet hat und wo das ‚alle’, wie man wieder sieht, noch gelernt werden muss. Man kann es nicht oft genug sagen: Dresden als eine Stadt der Wissenschaften und der Künste kann nur in einem Klima der Weltoffenheit blühen, Künste und Wissenschaften agieren international – im Sinne der Menschlichkeit.“
Das Plakat von Hans Haacke, der in New York lebt und die politisch und gesellschaftlich operierende Konzeptkunst begründet hat, hat mit dem Werk "Der Bevölkerung" Reichstagsgebäude des Bundestages in Berlin 2000 bereits hitzige Diskussionen ausgelöst. Haackes an konkreten Orten platzierte Text-Arbeiten verbinden deutsche Geschichte mit aktuellen politischen Geschehnissen. Die deutliche Referenz zur Regenbogenfahne steht für Aufbruch und Frieden wie für die Akzeptanz individueller Lebensformen.
Mit „Wir (alle) sind das Volk“ – will die Hochschule für Bildende Künste Dresden mit den Mitteln der Kunst einmal mehr zu Toleranz und Wertschätzung kultureller Vielfalt über ethnische oder staatliche Grenzen hinweg aufrufen.
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