Am 4. Mai 1968, wenige Stunden nachdem in Paris die Proteste aufgebrachter Studierender zur Räumung der Universität Sorbonne geführt hatten, wurde im Württembergischen Kunstverein die Ausstellung 50 Jahre Bauhaus eröffnet. Die von Herbert Bayer, Ludwig Grote, Hans Maria Wingler und dem damaligen Kunstvereinsdirektor Dieter Honisch konzipierte Schau gilt bis heute als wirkungsmächtigste Ausstellung des Bauhauses nach dem Zweiten Weltkrieg. Im selben Jahr wurde die Hochschule für Gestaltung in Ulm, die 1953 als Nachfolge des Bauhauses angetreten war, abgewickelt.
50 Jahre nach der Eröffnung von 50 Jahre Bauhaus unternahm der Württembergische Kunstverein eine kritische Relektüre der 1968er-Ausstellung: der Mythen, die sie über die berühmte Schule (mit)konstruierte, sowie der Ausblendungen, die sie leistete. Dabei wurden insbesondere die ambivalenten Beziehungen zwischen einigen prominenten „Bauhäusler*innen“ und dem Nationalsozialismus in den Bereichen Gebrauchsgrafik und Ausstellungsgestaltung untersucht. Auch das Verhältnis zwischen den künstlerischen Avantgarden und dem industriell-militärischen Komplex wurde in den Blick genommen. Entgegen der historisierenden Rezeption der 1968er-Ausstellung reflektiert 50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus das Bauhaus überdies im Kontext künstlerischer Bewegungen der 1950er und 1960er Jahre wie das Mouvement International pour un Bauhaus Imaginiste oder die Internationale Situationniste.
Das vom Studio Hermanos Berenguer (Barcelona) gestaltete Buch erhielt die Auszeichnung Gold des ADG Laus Award der FAD (Verband der Art Directos und Grafikdesigner*innen Kataloniens) – eines der wichtigsten Preise für Design in Spanien."
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