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Performance Künstlerin Andrea Fraser erhält Wolfgang-Hahn-Preis 2013

Institutionskritik als kritische (Selbst-) Befragung der Kunstwelt

Ausstellung folgt im Museum Ludwig 21. April – 21. Juli 2013
Eingabedatum: 01.11.2012

Die 1965 in Billings, Montana geborene und in Los Angeles lebende Künstlerin Andrea Fraser ist die designierte Wolfgang-Hahn-Preisträgerin 2013. Sie erhält den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig am 20. April 2013 im Museum Ludwig.

Die Jurierung fand bereits unter der Mitwirkung von Philipp Kaiser, Direktor des Museum Ludwig ab 1.11.2012, und dem Gastjuror Yilmaz Dziewior, Direktor Kunsthaus Bregenz statt. Weitere Jurymitglieder waren Kasper König, Direktor des Museum Ludwig bis 31.10.2012, sowie die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft für Moderne Kunst: Enno Scholma (Vorstandsvorsitzender), Gabriele Bierbaum, Sabine DuMont Schütte, Jörg Engels, Robert Müller-Grünow.

Gastjuror Yilmaz Dziewior begründet die Jury-Entscheidung wie folgt:

„Andrea Fraser leistet seit mehr als 25 Jahren einen essentiellen Beitrag zu aktuellen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst. Frasers umfassendes Oeuvre – Performances, Videos und Texte – sind präzise Analysen genauso wie kritische, zum Teil auch humorvolle Kommentare zum Kunstbetrieb. Ihre Performances sind bis auf die letzte Geste recherchierte, choreographierte und von Andrea Fraser selber realisierte Aufführungen. Die Komplexität und Tiefgründigkeit ihrer Arbeit, bei der sich in vergangenen Jahren eine Hinwendung zu existenziellen und gesamtgesellschaftlichen Fragen feststellen lässt, ist mehr als Grund genug, dass Andrea Fraser mit dem Wolfgang Hahn-Preis 2013 ausgezeichnet wird.“

Anlässlich der Wolfgang-Hahn-Preis-Verleihung richtet das Museum Ludwig Andrea Fraser eine Überblicksausstellung aus, die ebenfalls am 20. April 2013 eröffnet.

Enno Scholma, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für Moderne Kunst: „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Andrea Fraser eine Künstlerin auszeichnen, die ein wegweisendes Oeuvre geschaffen hat. Es ist radikal, konsequent und bringt Fragen der heutigen Zeit auf den Punkt.“

Kuratorin der Ausstellung: Barbara Engelbach, Museum Ludwig Köln

Herausgeberin des Kataloges: Carla Cugini, Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig, Köln

Der Abend der Preisverleihung und der Katalog werden von der Bank Julius Bär Europe AG unterstützt.

Andrea Fraser wurde Mitte der 1980er Jahre durch ihre sogenannten Gallery Talks bekannt, die sie in Galerien und Museen durchführte. Ihre Performances, die der Institutionskritik zuzuordnen sind und mit soziologischen Fragestellungen arbeiten, analysieren das Kunstfeld und deren Akteure – die Künstler, Sammler, Galeristen, Museumskuratoren und Ausstellungsbesucher.

In den letzten zehn Jahren unterzog Fraser ihre eigene Arbeit und die von ihr mitinitiierte Institutionskritik einer Revision, die sie in vielen wichtigen Aufsätzen dargelegt hat. Institutionskritik als eine kritische (Selbst-) Befragung der Kunstwelt habe durch die Finanzkrise und deren Auswirkungen eine noch größere Dringlichkeit erhalten, betont Fraser 2005. Sie konstatiert eine immer stärkere Ausdifferenzierung der Kunstwelt, die dem Kunstdiskurs eine größere Bedeutung verleihe und es erschwere, die genauen Grenzen von Kunst und Wirklichkeit zu erfassen. Um diesen Veränderungen zu begegnen, erweitert Fraser ihren Fokus um eine psychoanalytische Herangehensweise. Dadurch wird aber nicht einfach die Aufmerksamkeit auf das Individuum gelenkt. Vielmehr legt das neue Verfahren die subtilen Strategien der Kunstwelt offen: nämlich trotz ihrer aufgeregten Rede über die Bedeutung der Kunst für die gesellschaftliche Wirklichkeit genau diese zu leugnen.

Ihr künstlerischer Beitrag zur Whitney Biennial 2012, der aus einem Aufsatz für den Ausstellungskatalog besteht, fasst ihre Überlegungen und Argumente zu diesem neuen Ansatz zusammen.

Nach Frasers letzter Überblicksausstellung in Europa im Jahr 2003 im Hamburger Kunstverein wird die große Ausstellung im Museum Ludwig diese kritische Neuausrichtung der Künstlerin aufgreifen. Frasers frühe Arbeiten werden ebenso dokumentiert sein wie ihre Aktualisierungen in neuen Arbeiten beleuchtet werden. Darüber hinaus wird die Ausstellung das Augenmerk auf Andrea Fraser als Performerin legen. Sie wird ihre jüngste abendfüllende Performance „Men on the Line“, die 2012 in Los Angeles Premiere hatte, erstmals in Europa aufführen. Auch werden zwei ältere Performances im Rahmen der Eröffnung von Fraser selbst vorgeführt werden. „May I Help You“ von 1991 wird darüber hinaus für die Besucher während der Ausstellung von Schauspielern im Museum aufgeführt.

Bisherige Preisträger waren:
2013 wird der Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN zum 19. Mal in Folge vergeben.

Seit 1994 wurden mit dem Wolfgang-Hahn-Preis Köln ausgezeichnet:
James Lee Byars (1994),
Lawrence Weiner (1995),
Günther Förg (1996),
Cindy Sherman (1997)
Franz West (1998),
Pipilotti Rist (1999),
Hubert Kiecol (2000),
Raymond Pettibon (2001),
Isa Genzken (2002),
Niele Toroni (2003),
Rosemarie Trockel (2004),
Richard Artschwager (2005),
Mike Kelley (2006),
Peter Doig (2008),
Christopher Wool (2009),
Fischli Weiss (2010),
John Miller (2011),
Henrik Olesen (2012).

Ausstellung im Museum Ludwig 21. April – 21. Juli 2013

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Telefon +49-221-221-26165
museum-ludwig.de

Pressemitteilung


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