Anlässlich seines 80. Geburtstages präsentiert die Sammlung Moderner Kunst in der Alten Pinakothek eine konzentrierte Werkschau des österreichischen Malers Arnulf Rainer (geb. 1929).
Die Ausstellung versucht zwei Hauptstränge in Rainers Oeuvre zu extrahieren. Die seit den 1950er Jahren entstandenen Werke bewegen sich - so die Ausstellungsmacher - in "dialektischer Spannung zwischen den Polen eines ruhigen, meditativen Farbauftrags und einer körperlich-kraftvollen Expressivität".
Dabei ist insbesondere die Technik des Übermalens von zentraler Bedeutung. In seiner Auseinandersetzung mit traditioneller Kunst überdeckt Arnulf Rainer die Motive bestehender Bilder mit Farbe und verwandelt diese meist in monoochrome Bildflächen.
Im Kontrast zu dieser geradezu meditativen Technik stehen die gestischen, impulsiven Malereien, die ganz bewusst in hoher Geschwindigkeit geschaffen werden. Dazu zählen die körperbezogenen Werkserien wie die Fingermalereien, die Body-Poses oder die überarbeiteten Portraitfotos der Face Farces.
Neben diesen beiden Hauptsträngen seines Oeuvres zeigt die Ausstellung auch jüngere Arbeiten, die explizit in der Auseinandersetzung mit Gemälden der Alten Pinakothek entstanden sind. Rainers Bilder variieren die Vorlagen von Cranach, Giorgione, Rubens, Velazquez oder Boucher und können dabei in unmittelbarer Nähe zu den Originalen betrachtet werden.
Abbildung:
Arnulf Rainer Frau aus Flamen, 2010, Schwarzstift und Acryl auf Laserdruck © Arnulf Rainer Photo: Robert Zahornicky
Ausstellungsdauer: 10.6.-5.9.10
Öffnungszeiten:
Mi-So 10-18 Uhr
Di 10-20 Uhr
Alte Pinakothek
Barer Straße 27
80799 München
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Verena Straub
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