Judith Hopf - A Line May Lie
Die künstlerische Arbeit von Judith Hopf (geboren 1969 in Karlsruhe, lebt in Berlin) ist spätestens seit ihrer Teilnahme an der dOCUMENTA (13) einem breiten Publikum bekannt. Sie beschäftigt sich in ihrer Kunst mit Geschichten und Ästhetiken, die der alltagskulturellen Sphäre zugewandt sind. Sie verwendet dabei Ausdrucksformen wie Performance, Video, Skulptur und Grafik.
Judith Hopfs Blick auf gesellschaftliche Prozesse ist dabei ein entschieden schräger: Es geht ihr ausdrücklich nicht um die unmittelbare Abbildung sozialer oder politischer Tatsachen im Medium der Kunst. Vielmehr bedient sie sich der Kunst als autonomem Raum, innerhalb dessen die Verhältnisse zum Tanzen gebracht werden können
Im Rahmen ihrer Einzelausstellung in der Kunsthalle Lingen realisiert Judith Hopf eine neue, auf die spezifischen Bedingungen des Ortes abgestimmte Installation. Sie trägt den metaphorischen Titel „A Line May Lie“ (Eine Linie könnte lügen) und präsentiert neben Arbeiten auf Papier und einer Wand-Textarbeit unter anderem Objekte, die in ihrer Abstraktion an den flachen Horizont denken lassen, der das westliche Niedersachsen charakterisiert. Ein ärgerlich murmelnder Sound untermalt die gesamte Szenerie und vermittelt eine unzufriedene Stimmung angesichts einer im übertragenen Sinne unter Strom stehenden Atmosphäre.
Die Ausstellung wird großzügig unterstützt durch die Sparkasse Emsland und die Niedersächsische Sparkassenstiftung.
Yorgos Sapountzis - Schinken und Käse
Der griechische Künstler Yorgos Sapountzis (geb. 1976 in Athen, lebt in Berlin) rückt die Plätze des urbanen öffentlichen Lebens in ein neues Bewusstsein, das die Gegenwart genauso einbezieht wie ihre historische Vergangenheit.
Seine Einzelausstellung im Obergeschoss der Kunsthalle trägt den Titel „Schinken und Käse“ und beginnt mit einer Performance nahe dem Lingener Marktplatz in der Marienstraße. Ergänzt wird sie durch eine Präsentation von Objekten und einem Videofilm, die das Thema auf plakative und filmische Weise reflektieren und illustrieren: der Film beinhaltet eine Sammlung von Szenen einer Großstadt (eilende Fußgänger, eine Bäckerei, Bankautomaten, U-Bahn), die immer wieder von Aufnahmen von Schinken und Käse unterbrochen werden. Ergänzt wird der Film durch Plakate, die dessen Inhalte über Mittel der Werbung reflektieren.
Insofern lenkt Yorgos Sapountzis vor dem Hintergrund hoher und erhabener Kunst den Blick auf ganz profane Aspekte, die aber immer auch den Alltag des Lebens mitbestimmen.
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Sparkasse Emsland.
Weitere Förderung beider Ausstellungen erfolgt durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, den Landkreis Emsland, die Stadt Lingen (Ems), die Kulturstiftung Heinrich Kampmann und die BP Lingen. Allen dankt die Kunsthalle herzlich.
Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 17 Uhr, Do 5.09./ 10.10.2013 10 bis 20 Uhr, Sa So 11 bis 17 Uhr
Kunsthalle
Kunstverein Lingen e. V.
Kaiserstraße 10 a
49809 Lingen (Ems)
Tel: 0591-59995
kunsthalle-lingen.de
pm
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