„(Un)Learning Digitalities“ - Das neue Lehrprogramm zu Nutzen und Nutzung digitaler Medien in der künstlerischen Praxis ist an der HGB gestartet
Mit dem Sommersemester ist an der HGB das transdisziplinäre Projekt „(Un)Learning Digitalities“ gestartet, das kritisch den Nutzen und die Nutzung digitaler Medien in der Kunst- und Gestaltungspraxis erforscht. Kofinanziert von der Europäischen Union und dem Freistaat Sachsen zielt das Projekt bis Ende 2026 darauf ab, technologische, künstlerisch-gestalterische, kritische und kommunikative Kompetenzen im Bereich der Digitalität zu fördern. In eigens entwickelten Lehrformaten erlernen Studierende Tools und Techniken, experimentieren praktisch und treten mit internationalen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen in Austausch. Auf dem Programm stehen interdisziplinäre Labs, Workshops, studentisch organisierte Räume wie Liquid Coding, sowie für die breite Öffentlichkeit geöffnete Formate wie Screenings, Performances, ein Symposium und Evening Lectures. Kreative Ideen und digitale Kompetenzen gehen dabei Hand in Hand.
Im aktuell laufenden Sommersemester legt das Programm unter dem Titel „Worlds That Build The(y) Self“ den Fokus auf die die Erschaffung alternativer Welten, die nicht nur narrative, sondern auch politische und soziale Gegenentwürfe darstellen. Dabei steht die kritische Auseinandersetzung mit den Ideologien und Machtmechanismen hinter digitalen Systemen – insbesondere generativer KI und Gamewelten im Zentrum.
„(Un)Learning Digitalities“ legt besonderen Wert auf feministische, dekoloniale und intersektionale Perspektiven. Es behandelt nicht nur den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf kreative Prozesse, sondern auch die Machtstrukturen, die durch digitale Technologien fortbestehen. Ergänzend dazu fördert das Programm auch die Selbstorganisation und Netzwerkbildung unter den Teilnehmenden. Das Angebot ist fachrichtungs- und klassenübergreifend und richtet sich an HGB-Studierende und -Alumn*ae sowie an die interessierte Öffentlichkeit, mit einem besonderen Fokus auf die bislang im technologischen Feld unterrepräsentierte Gruppe der FLINTA*.
Im Rahmen des Projekts ist bereits im Oktober 2024 an der HGB ein Büro für Digitale Lehre gegründet worden, das bis Ende 2026 in Zusammenarbeit mit Lehrenden der HGB sowie externen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen konzipiert und realisiert. Auf der Website des Projekts und einem eigenen Instagram-Account werden die Veranstaltungstermine und thematisch relevante Beiträge veröffentlicht:
www.hgb-leipzig.de/-un-learningdigitalities
instagram.com/unlearningdigitalities_hgb
Programmausschnitt:
Liquid Coding
Liquid Coding ist ein selbstorganisierter Raum, der eine kollaborative und reflexive Auseinandersetzung mit Programmierpraktiken ermöglicht. In einem offenen Co-Learning-Studio-Setting bietet er Gelegenheit zur Vertiefung technischer Kenntnisse sowie zur kritischen Diskussion der politischen und sozialen Implikationen des Codings. Ziel ist es, ein inklusives und experimentelles Lernumfeld zu schaffen, das sich mit hegemonialen und normativen Technologie-Narrativen auseinandersetzt und eigene Ideen entwickelt.
Nur für HGB-Studierende | 14-tägig ab 14.04.2025
Aurora Digitalis
Das Screening-Programm zeigt Filme von internationalen Positionen sowie von HGB-Alumn*ae. Das erste Screening versammelt unter dem Titel „PARALLEL PARALLEL“ künstlerische Arbeiten, die digitale Landschaften und spekulative Architekturen als Spiegel, Kritik oder Vision gesellschaftlicher Ordnungen nutzen. Die Werke thematisieren virtuelle Städte, Spielwelten und algorithmische Narrative als Räume politischer Aushandlung und zeigen, wie sich Monopole, Machtstrukturen und Geldsysteme auch im Digitalen fortschreiben.
Screenings (öffentlich) 29.04., 13.05. und 24.06. jeweils 18:00-20:00 Uhr | Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Evening Lecture I: Nina Davies - Worlds That Build The(y) Self
In der abendlichen Vorlesungsreihe stellen internationale Positionen ihre Arbeit vor. In Lectures und Lecture Performances ermöglichen sie multiple Zugänge zu ihren Praxen, die sich mit Digitalität auf unterschiedlichen konzeptionellen, methodischen und künstlerisch-gestalterischen Wegen auseinandersetzen.
Die kanadisch-britische Künstlerin Nina Davies (*1991) beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten und Performances mit aktuellen digitalen Tanzphänomenen. In ihrem Vortrag gibt sie einen Einblick in ihre künstlerische Vorgehensweise und zeigt aktuelle Werke. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Evening Lecture (öffentlich): 06.05.2025, 18:00 Uhr | HGB Festsaal
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
www.hgb-leipzig.de
Presse
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