Von feministischem Rap-Bingo! bis zur Kunst der Verwaltung - Neun Masterprojekte im Studiengang Kulturen des Kuratorischen geben Einblicke in aktuelle kuratorische Praxen
Mit insgesamt neun Ausstellungsprojekten, die ab dem 24. Mai 2025 in verschiedenen Museen und Kunsträumen in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Graz und online eröffnen, schließen die aktuellen Teilnehmenden der „Kulturen des Kuratorischen“ ihr Masterstudium an der HGB erfolgreich ab.
Unter dem Titel „You Wanna Rap?“ bietet das von Juness Beshir kuratierte Projekt im KV – Verein für zeitgenössische Kunst Leipzig eine Annäherung an das Phänomen des Rap aus vielfältigen Perspektiven, so z.B. beim feministischen Rap-Bingo!, einem Rap-deinen-Einkaufszettel-Workshop oder einem transdisziplinären Panel.
Das Abschlussprojekt „Geschichtete Geschichten“ von Theresa Weber im Open Space der Kunstsammlungen Chemnitz thematisiert das Sandwich als Medium kultureller Begegnung und verwandelt die vielfältigen Möglichkeiten zwischen zwei Scheiben Brot in einen Raum des Austauschs und der kreativen Reflexion.
Die Performance „Not a Playground“, kuratiert von Alexandra Trost im Space01 des Kunsthaus Graz, ist eine kuratorische Einladung an lokale Performer*innen, sich aktiv einen institutionellen Raum anzueignen, der sich in der Übergangsphase zwischen zwei Ausstellungen zu (politischen) Machtverhältnissen und (weiblicher) Identität befindet.
Hanna Krüger richtet mit der audiovisuellen Rauminstallation „Listening to Silk / Der Seide Zuhören“ im Japanischen Palais der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden den Blick auf Seide als globales Kulturphänomen sowie als lokales Produkt einer engen Mensch-Tier Beziehung.
Die Ausstellungsreihe „Artministration“ des Büros für kuratorische Forschung in der Galerie Nord / Kunstverein Tiergarten in Berlin erkundet die Arbeitsfelder von Künstler*innen und Kurator*innen mit Blick auf private, berufliche und öffentliche Verwaltungspraktiken und -prozesse sowie damit einhergehende Wissensformen.
Mit einer Klang- und kulinarischen Performance von Sōydivision eröffnet das Projekt „Mouth Archives“, das Clarissa Aidar, Milena Gehrt und Anastasia Shestak in Kooperation mit der Cinématèque Leipzig kuratieren. „Mouth Archives“ konzentriert sich darauf, wie das Leben von Gemeinschaften in Rezepten, Anekdoten, Witzen, Liedern und Rhythmen Ausdruck findet.
Im Leipziger Kunstraum Bistro21 präsentieren Iana Gaponenko und Victoria Langmann die Ausstellung „Choreografien der Unbeständigkeit“ mit vier künstlerische Positionen zu Zeitlichkeiten, die sich ihrer direkten Erfahrung entziehen: in der zyklischen Bewegung der Sonne (Aischa Gianna Müller), in den Erinnerungsspuren der Pflanzen der Sahara (Abdessamad El Montassir), in vergrabenen Relikten ehemaliger Flussläufe in den Kunlun-Bergen (Yujia Liu) und in verschwundenen Kalksteinbergen in Tatarstan (Gulshat Gubaidullina).
Die Online-Plattform CLASHES versammelt Manuals und Tools von Kulturschaffenden weltweit, die ihre Arbeit an der Schnittstelle von künstlerischer und sozialer Praxis verorten. In ihrem Abschlussprojekt „CLASHES – Formen des Miteinanders“ untersucht Miriam Trostdorf, wie die Praktiker*innen mit dem Clash von Menschen, Formen und Positionen in ihren Projekten umgehen.
Mit „no solid ground“ stellen sich Amelie Lill und Helene Otto der Herausforderung, angesichts knapp werdender finanzieller und infrastruktureller Ressourcen neue Räume für Kunst und Kultur zu erschließen und als Schaffende in diesem Feld handlungsfähig zu bleiben.
Kulturen des Kuratorischen ist ein weiterbildendes Studienangebot, das anwendungsorientierte Forschungspraxis mit wissenschaftlicher Reflexion verbindet. Es wendet sich an Menschen mit unterschiedlichen disziplinären oder professionellen Hintergründen: der verschiedenen Künste — bildende Kunst, Tanz, Theater, Film, Architektur, Design und Musik —, der Kulturvermittlung, der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften. Sie vereint, dass sie an einer engagierten Arbeit im kulturellen Feld interessiert sind und sich in konzentrierter, wissenschaftlich fundierter Weise Zusatzqualifikationen für ihre zukünftige berufliche Praxis im Bereich des Kuratorischen aneignen wollen.
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