Imi Knoebels Herkunft ist der Minimalismus. Diese künstlerische Haltung bestimmt sein Schaffen von den frühesten Anfängen bis zum heutigen Tag. Seit er Mitte der Sechzigerjahre als maßgebender Mitwirkender in den Kreis der jungen Künstler um Beuys eintrat, sind es nur wenige, dafür aber umso grundlegendere Fragen, denen sein Werk nachspürt. So präsentiert die Ausstellung des Skulpturenparks in der oberen Ausstellungshalle die Installation „Raum 19“. Diese Arbeit Knoebels weist in ihren frühen Fassungen in die ersten Jahre seiner Laufbahn zurück und verkörpert zugleich die Kontinuität in seinem Schaffen. Mehrfach ist "Raum 19" daher als Schlüsselwerk bezeichnet worden.
Beispielhaft zeigen sich hier innerhalb einer Installation die Beziehungen von raumgreifenden Körpern zu flächigen Schichtungen. Es sind die Übergänge und Verbindungen, auch der Werke untereinander, die sich in die Rezeption der Werke Knoebels einschreiben. Dies gilt auch für seine farbigen Tafelbildern, die Knoebel in einer kleinen Auswahl ebenfalls im Skulpturenpark zeigen wird.
In Imi Knoebels über mehr als fünf Jahrzehnte zurückreichendem Schaffen sprechen Material und Farbe über nichts anderes als sich selbst. Frei und unbefrachtet sind auch die Beziehungen, in denen sich die Elemente seiner Installationen in immer neuen Varianten zueinander fügen und seine Werke als Ganzes die Kommunikation mit ihrer jeweiligen Umgebung aufnehmen. Von Knoebels „dezidiertem Einlassen auf den Raum“ ist im Zusammenhang mit seinen Ausstellungen immer wieder die Rede. Hier weisen Knoebels Werke weit über über sich hinaus und werden Teil eines Gesprächs der Kunst mit sich selbst, das Imi Knoebel mit jeder Ausstellung in neuen Konstellationen inszeniert. Auch im Skulpturenpark Waldfrieden wird der Künstler voraussichtlich seinem Dialog mit dem Betrachter neue Impulse hinzufügen.
Biografisches
Imi Knoebel wird 1940 in Dessau geboren. Seine Kindheit verbringt er in Grumbach bei Dresden, später zieht seine Familie nach Mainz. Ab 1962 besucht er die Werkkunstschule im nahe gelegenen Darmstadt, wo er seinen späteren Freund Rainer Giese kennenlernt, mit dem er 1964 an die Kunstakademie nach Düsseldorf wechselt. Dort wird er, nach einem Jahr in der Klasse für Gebrauchsgrafik, wiederum gemeinsam mit Giese, 1965 in die Klasse von Joseph Beuys aufgenommen. Beide haben inzwischen den Vornamen IMI angenommen, bei dem es sich um die Kurzform ihres Abschiedsgrußes "Ich Mit Ihm" handelt.
Joseph Beuys überlässt ihnen neben der Beuys-Klasse (Raum 20) einen eigenen Raum (Raum 19), den sie anfangs mit Jörg Immendorff und Blinky Palermo teilen. Hier entstehen nun Werke, wie zum Beispiel eine Serie aus insgesamt 44 Linienbildern, vor allem aber die frühe Installation Raum 19, die (in einer späteren Fassung) auch im Skulpturenpark Waldfrieden gezeigt wird.
Aus seinen Anfängen in Düsseldorf entwickelt Knoebel sein Werk, mit dem er sich im Lauf der Jahre internationale Anerkennung verschafft. Von den vielen Auszeichnungen, die sein Schaffen begleiten, ist die jüngste der Kythera-Preis, der ihm 2012 verliehen wurde.
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
skulpturenpark-waldfrieden.de
Öffnungszeiten:
November bis Februar: Freitag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
März bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 19 Uhr
Presse
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Imi Knoebel
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