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Boris Lurie

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Haegue Yang ETA 1994–2018

Wolfgang-Hahn-Preis 2018

noch 12. August 2018 | Museum Ludwig, Köln

2018 zeichnet die Gesellschaft für moderne Kunst am Museum Ludwig Haegue Yang mit dem Wolfgang-Hahn-Preis aus. Mit der weltweit ersten Überblicksausstellung der Künstlerin präsentiert das Museum Ludwig die Vielfalt ihres gesamten Schaffens anhand von über 120 Werken: von aktionsgebundenen Objekten der 1990er Jahre über Lackbilder, Fotografien, Papier- und Videoarbeiten, anthropomorphe Skulpturen und performative Werke bis hin zu raumgreifenden Installationen.

Die Abkürzung ETA steht international unter anderem für „Estimated Time of Arrival“. So verweist der Ausstellungstitel bereits auf eine künstlerische Laufbahn im Transit und die permanenten Ortswechsel einer Künstlerin, die parallel Ateliers in Seoul und Berlin betreibt und seit 1994 international ausstellt.

Den Auftakt der Ausstellung bildet Yangs erste Jalousieinstallation aus ihrer Series of Vulnerable Arrangements – die Version Utrecht von 2006. Die verschiedene Medien und Materialien umfassende Arbeit ist durch den simultanen Einsatz von Wind, Düften, Licht und Wärme atmosphärisch und sinnlich aufgeladen. Innerhalb dieses Arrangements dokumentieren Videoessays die Streifzüge der Künstlerin durch unterschiedliche Städte der Welt und vermitteln in sehr persönlichen Kommentaren Gefühle von Heimat, Isolation und Ortlosigkeit, die das Unterwegssein mit sich bringt.

In einem Kabinettraum werden frühe, teils rekonstruierte Arbeiten gezeigt, die Yangs Auseinandersetzung mit der westlichen Kunstgeschichte von Duchamp über Fluxus bis hin zu institutionskritischen Tendenzen und der damals gegenwärtigen Kontextkunst offenkundig werden lassen. Diese Arbeiten werden, wie in ihren ersten Ausstellungen in den 1990er Jahren, im Raum inszeniert oder selbstironisch in Vitrinen wie in einem Archiv präsentiert.

Eine zentrale Arbeit der Ausstellung ist das Storage Piece. Dieses Schlüsselwerk entstand 2004 in Folge einer finanziellen Notsituation und akutem Platzmangel als eine Ansammlung verpackter Arbeiten auf Europaletten. Das seitdem in mehreren Variationen ausgestellte Werk, dessen Gestalt sich auch in der Kölner Ausstellung in regelmäßigen Abständen verändern wird, ist repräsentativ für Yangs rigoros transitorischen Ansatz. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Beitrag zur Konzeptkunst Mitte der 2000er Jahre sowie ein überzeugender Kommentar auf einen sich rasant verändernden Kunstmarkt und die zunehmende Ökonomisierung der Kunst.

Yangs bekannte anthropomorphe Lichtskulpturen sind beispielsweise durch die Medicine Men (2010) in der Ausstellung präsent. Diese bestehen aus einer Vielfalt an Materialien: funktionalen und industriell produzierten Alltagsgegenständen wie Kleiderständern, Glühlampen, Elektrokabeln und Party-Perücken. Yang selbst bezeichnet diese Skulpturen als „Schamanen“ oder „Transvestiten“ und verweist damit auf die geschlechtlich und gesellschaftlich uneindeutigen Rollen, in die Medizinmänner in den Naturreligionen schlüpfen. Außerdem werfen sie Fragen von Exotismus und kultureller Identität auf, die sich wie ein roter Faden durch das Werk Haegue Yangs ziehen.

Zudem wird Yang ihre Serie der VIP’s Union (2001–) mit einer Kölner Fassung fortführen. Stadtbekannte Persönlichkeiten – V.I.P.s aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik – werden eingeladen, für die Dauer der Ausstellung ihren Lieblingsstuhl oder -tisch zur Verfügung zu stellen. Diese Ansammlung unterschiedlicher Möbel verdichtet sich zu einem Porträt der Stadtgesellschaft und ihrer häuslichen Vorlieben.

Im zwölf Meter hohen DC-Saal werden zwei aus Jalousien bestehende Arbeiten, Mountains of Encounter (2008) und Sol LeWitt Upside Down – K123456, Expanded 1078 Times, Doubled and Mirrored (2015), installiert. Erstmals werden in einem Raum zwei sehr unterschiedliche Typen von Jalousieinstallationen miteinander konfrontiert: Während Mountains of Encounter in Yangs Schaffen den Beginn einer ganzen Reihe strukturell komplexer Kompositionen in Bezug auf historische Ereignisse und Persönlichkeiten markierte, basiert Sol LeWitt Upside Down – K123456, Expanded 1078 Times, Doubled and Mirrored auf einer kubischen Struktur des Minimalkünstlers Sol LeWitt, die Yang nicht nur physisch vergrößert, sondern auch konzeptuell verdichtet, verdoppelt, spiegelt und zuletzt auf den Kopf stellt.

Mit ihrem vielseitigen Œuvre versteht es Haegue Yang, sich einer eindeutigen Zuschreibung zu entziehen. Ihre Arbeiten sind zum einen institutionskritisch, konzeptuell und reich an kulturhistorischen Referenzen sowie gleichzeitig sinnlich komplex und emotional aufgeladen. Auf über 1500 Quadratmetern Fläche erstreckt sich eine umfassende Überblicksausstellung, deren räumliche Szenografie die konzeptuelle Dynamik der Arbeiten aufgreift. Hierdurch entsteht der Charakter eines Gesamtkunstwerks – in sich stimmig, aber voller Dissonanzen.

Die Ausstellung wird großzügig unterstützt von der Kunststiftung NRW, der Peter und Irene Ludwig Stiftung, Michael Zimmer und der Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea.
Für die zusätzliche Förderung des Rahmen- und Filmprogramms danken wir der Peter und Irene Ludwig Stiftung.


Kurator: Yilmaz Dziewior
Kuratorische Assistenz: Leonie Radine

Biografie
Haegue Yang (*1971 in Seoul) lebt und arbeitet in Berlin und Seoul. Seit 2017 unterrichtet sie an der Städelschule, an der sie selbst ab 1994 bei Georg Herold als Meisterschülerin studiert hat. An der Venedig-Biennale 2009 war sie doppelt beteiligt (in der programmatischen Ausstellung fare mondi und durch eine Einzelpräsentation im koreanischen Pavillon); 2012 nahm sie an der dOCUMENTA (13) teil. Ihre letzten institutionellen Einzelausstellungen fanden u. a. in folgenden Institutionen statt: KINDL – Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Berlin (2017), Centre Pompidou, Paris (2016), Serralves Museum of Contemporary Art, Porto (2016), Hamburger Kunsthalle (2016), Ullens Center for Contemporary Art, Peking (2015), Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul (2015), Bonner Kunstverein (2014), Aubette 1928 und Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst, Strasbourg (2013), Haus der Kunst, München (2012), Kunsthaus Bregenz (2011), New Museum, New York (2010) und Walker Art Center, Minneapolis (2009). Zudem wird sie 2018 an der 21. Biennale in Sydney und der 10. Liverpool Biennale teilnehmen. Ihre erste Werkschau in Nordamerika ist in Vorbereitung für 2019 im Museum of Contemporary Art in Los Angeles.

Katalog
Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint ein Werkverzeichnis Haegue Yang: ETA 1994–2018 mit einem Text von Chus Martínez, einem Gespräch zwischen Haegue Yang und Yilmaz Dziewior sowie einem biografischen Essay von Leonie Radine.

Zum Wolfgang-Hahn-Preis
Mit dem Wolfgang-Hahn-Preis zeichnet die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig e.V. jährlich außergewöhnliche zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus. Das Preisgeld in Höhe von maximal 100.000 Euro fließt in den Erwerb eines Werks oder einer Werkgruppe des Künstlers oder der Künstlerin zugunsten der Sammlung des Museum Ludwig. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden außerdem mit einer Ausstellung im Museum gewürdigt.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Tel:+49-221-221-26165
museum-ludwig.de

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