Vom 31. Mai bis zum 9. Juni findet das Werkleitz Festival 2024 Tank oder Teller in Halle (Saale) statt. Im Festivalzentrum im ehemaligen Xenos-Kaufhaus im Herzen Halles fragt das Festival mit künstlerischen und wissenschaftlichen Mitteln, historischen und gegenwärtigen Beispielen nach Stand und Stellenwert der heutigen globalisierten Landwirtschaft.
Tank, Trog oder Teller: Treibstoff, Futter oder Nahrungsmittel? Angesichts der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Wege aus der Energiekrise zielt das Werkleitz Festival 2024 auf eine Neubetrachtung. Im Zentrum stehen die Energiebilanz der Landwirtschaft und Konflikte um die Verteilung von agrarischen Produkten. Ausgangs- und Kernregion der Erkundungen ist die von Landwirtschaft, Industrie und Bergbau gleichermaßen geprägte Region in der Nachbarschaft Halles. Ausstellung und Filmprogramm sowie ein zweitägiges Symposion thematisieren mit Blick auf unsere lokale Agrarproduktion, wie auch auf andere Landwirtschaften rund um die Welt, andauernde Transformationsprozesse, Globalisierung und Intensivierung. Exkursionen führen zu landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen in Halle und Umgebung.
Die Ausstellung im Festivalzentrum lädt auf einen Parcours der Sichtweisen ein. In fünf Stationen begegnen die Besucher:innen verschiedenen Aspekten von Landwirtschaft, Energie, Gesellschaft und Natur und folgen den Spuren, die Mechanisierung und Industrialisierung in diesen Verhältnissen hinterlassen haben.
Das Filmprogramm, kuratiert von Florian Wüst, erweitert diesen Rahmen durch internationale künstlerische Positionen und Publikumsgespräche mit den Filmemacher:innen. Es wird im Rahmen der Ausstellung und im Zazie Kino präsentiert. Vom politischen Lehrfilm bis zum Dokumentarfilm, Videoessay und Spielfilm spannt es einen Bogen von beinahe 100 Jahren agrarischer und gesellschaftlicher Entwicklung bis hin zu Börsenspekulation und Plastikplantagen.
Das Symposion führt in Form eines öffentlichen Forums künstlerisch-wissenschaftliche Forschung und landwirtschaftliche wie agrarpolitische Praxis zusammen. Die vier Panels sind kuratiert von den Filmpraktiker:innen Amelie Befeldt, Emerson Culurgioni, Florian Fischer und Florian Wüst. Sie behandeln Themen wie Landgrabbing, Transformationserfahrungen und Anpassungszwänge, die Rolle von Bildtechnologien sowie digitale Vernetzung und die Visionen der "Landwirtschaft 4.0" und stellen diese zur Diskussion mit dem Publikum.
Exkursionen des Festivals führen zu drei Stationen in Halle und Umland. Das Programm beginnt am 1. Juni mit einem Besuch des Museums für Haustierkunde in Halle. Die zweite Exkursion führt am Freitag, 7.6. zum Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben am nordöstlichen Rand des Harzes. Am 8. Juni beschließt eine Exkursion zum Kulturdenkmal „Ewiger Roggenanbau“ am Rande des Thaer-Viertels im Osten Halles das Programm.
Festivalzentrum
Große Ulrichstraße 13
06108 Halle (Saale)
(ehemals Xenos)
tank-oder-teller.werkleitz.de
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Werkleitz
Studio Hanniball
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Kommunale Galerie Berlin
Galerie im Körnerpark
Kunsthochschule Berlin-Weißensee