">
Martin Kippenberger: Arbeiten bis alles geklärt ist - Bilder 1984/85
29. September 2006 bis 4. März 2007
Kuppelsaal, Städel Museum
Tobias Rehberger: Patria o Muerte, 2006
Ab 29. September 2006
Städel-Anbau, OG
Martin Kippenberger: Arbeiten bis alles geklärt ist - Bilder 1984/85
Dank der großzügigen Schenkung der Messe Frankfurt GmbH ist das Städel Museum nun erstmals im Besitz eines Werkes von Martin Kippenberger (1953-1997), einem der vielseitigsten und experimentierfreudigsten Künstler des späten 20. Jahrhunderts. Die Übergabe des Werks „Zwei proletarische Erfinderinnen auf dem Weg zum Erfinderkongreß“ von 1984 wird mit einer Ausstellung von sechs Bildern Kippenbergers im Kuppelsaal entsprechend gewürdigt. In den Jahren 1984/85 entstand um dieses Werk eine Reihe von Gemälden in der für Kippenberger typischen ironisch provokanten Motivik, die sich der Bildwelt des Kommunismus bediente. Sie stellt den Rückblick eines westdeutschen Künstlers aus der Perspektive der 1980er Jahre auf die Zeit des russischen Aufbruchs dar: Die Ideologie der Arbeit, die Selbstbefreiung des Proletariats, die kollektive Lebensform waren Schlagworte, die Kippenberger in einer mit den Anschauungen eng verschränkten pseudofuturistischen bzw. pseudokonstruktivistischen sowie sozialistisch-realistischen Wort- und Bildsprache pointiert aufnahm. Es ging Kippenberger jedoch nicht um das Beziehen eine Position gegenüber der Ideologie, vielmehr sprach er die schlichte Wahrheit aus, dass hinter all jenen symbolischen Überlagerungen das Leben selbst in seiner Banalität liegt.
Tobias Rehberger: Patria o Muerte, 2006
"Patria o Muerte" (Vaterland oder Tod) lautet der Titel der Arbeit von Tobias Rehberger, die ab 29. September 2006 im Städel Museum präsentiert wird. Mit dieser Neuerwerbung, die als Auftragswerk speziell für ihren Standort an der Schnittstelle zwischen Alt- und Anbau entwickelt wurde, soll diese Verbindungsachse zwischen den unterschiedlichen Sammlungsteilen bespielt und gleichzeitig neu definiert werden. Ganz im Sinn der Arbeiten Tobias Rehbergers baut das Konzept von "Patria o Muerte" auf der Idee eines anderen Künstlers auf: Der österreichische Bildhauer Erwin Hauer hat 1959 für den amerikanischen Architekten Philip Johnson eine Deckengestaltung entworfen, die im Casino von Havanna realisiert werden sollte. Architekt und Künstler hatten gemeinsam an den Entwürfen für das als "Untitled Continuum" bezeichnete Werk gearbeitet und eine Grundform entwickelt. Die kubanische Revolution unter Fidel Castro verhinderte die Ausführung des Projekts. Fast 50 Jahre später findet sich ein Zitat dieser Form - eine aus Aluminium gearbeitete reliefartige geometrische Struktur - als Deckenskulptur im Frankfurter Städel Museum wieder. (Presse Städel)
Abbildung:
Öffnungszeiten: Dienstag, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 10-21 Uhr
Städel Museum
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt
staedelmuseum.de,
ch
Kataloge/Medien zum Thema:
Martin Kippenberger
Haus am Lützowplatz
Kommunale Galerie Berlin
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Galerie im Körnerpark
Galerie im Saalbau