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Boris Lurie

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Karin Kneffel

12.10.2019 - 8.3.2020 | Museum Frieder Burda, Baden-Baden

Karin Kneffel untersucht die Wirkungsmacht der Malerei, sie reizt die Möglichkeiten realistischer Darstellung bis ins Extrem aus. Ihre Obst-, ihre Blumen- und Tierbilder „drängen“ aus dem Bild heraus – und dem Betrachter förmlich entgegen: Äpfel, Pfirsiche und Trauben wirken mit ihren im Barocken schwelgenden Formen zum Greifen nah. Blumen laden ein wie ein Geschenk und appellieren synästhetisch an Seh- wie Geruchssinn. Die Augen der Tiere nehmen direkten Blickkontakt auf und aktivieren einen emotionalen Impuls, der Leinwandformat und Bildgrenze überwindet. Und das lodernde Feuer droht gleich über den Rahmen hinauszugreifen. Aber selbst in den hitzigsten Temperaturen kühlt die Perfektion der Komposition die Bildwirkung wieder magisch herunter. Die Bildmacht kann jedoch auch in eine andere Richtung wirken: Mit ihren späteren, sehr vielschichtigen Interieurs hingegen kreiert Kneffel einen Sog ins Innere des Bildes: Hindurch oder vorbei an kunstvoll aufgesetzten Wassertropfen dringt der Blick in geheimnisvolle Räume voller bezugsreicher Personen-Konstellationen, in denen vieles ohne jede Hierarchien in einem räumlichen nebeneinander existiert: Eine Putzfrau kniet neben einer Lehmbruck-Skulptur. Ein Vorhang gibt den Blick frei auf die theatralische Kulisse eines modernistischen Gebäudes. Nicht selten ersetzt dabei die formalisierte Skulptur den lebenden Menschen.

Häufig steigern malerische Verwischungen oder Spiegel und ihre Reflektionen die Komplexität des Bildraums zusätzlich und entführen den Blick des Betrachters in ein ironisches Wechselspiel von Wirklichkeit und Illusion, häufig eröffnet das Bild im Bild einen noch tiefergehenden Blick in noch weiter – zeitlich wie räumlich – zurückliegende Bildwelten, gespeist von persönlichen Erinnerungsfragmenten, von einprägsamen Filmsequenzen und nachwirkenden Museumsbesuchen. Genau dazwischen – zwischen Realität und Illusion, zwischen Innen- und Außenwelt, ihren anziehenden wie abweisenden Effekten – liegt die Bildfläche, die Leinwand, auf der Kneffel so obsessiv stundenlang und zugleich mit bestechender Präzision das Maximum aus Pinsel und Farbe herausholt. „Das ist schon kompliziert mit diesen Durchblicken, Tropfen, Nah- und Fernsichten, flachen Scheiben und gleichzeitigen Raumtiefen. Von einer solchen Szene gibt es kein Foto. Ich muss mir das Licht überlegen, die Spiegelungen oder die Dampfbeschläge. Ich konzipiere lange herum, auch am Computer. Dann zeichne ich, probiere weiter. Der Arbeitsprozess dauert im Vorlauf schon lange. An einigen Bildern arbeite ich gedanklich mehrere Monate“, so die KünstlfUERE@erin selbst über ihre Arbeitsweise. Die Richter-Schülerin malt an gegen eine von Männern dominierte Moderne, wie sie den Weg in die Museen gefunden – und dabei die Leistungen der Frauen oft genug vergessen hat.

MUSEUM FRIEDER BURDA

BADEN-BADEN
Lichtentaler Allee 8 b
76530 Baden-Baden
www.museum-frieder-burda.de

Presse





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