Die Kandidatur einer parteilosen Hochschulmitarbeiterin für die AfD bei den Kommunalwahlen in Sachsen hatte in der Hochschule zu spannungsgeladenen Auseinandersetzungen geführt. Die dadurch entstandene Debatte zwischen Studierenden, StuRa und Hochschulleitung mündete in zwei Vollversammlungen, in denen die Studierenden Forderungen und Kritik formulierten. In der gestrigen Vollversammlung ließ der StuRa die Ereignisse der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und berichtete u.a. über die Besetzung der Hochschulbibliothek. Zugleich stellten Studierende Initiativen vor, um für zukünftige Freiheit und die Errungenschaften der Demokratie einzutreten und gegen Rassismus, Faschismus, Diskriminierung, Homophobie und eine Haltung des Schweigens zu opponieren. Sie riefen zu deutschlandweiter Solidarität und Teilnahme auf. Die Hochschulleitung machte deutlich, dass die von den Studierenden formulierten Positionen und ein Bekenntnis zu den demokratischen Grundrechten, darunter auch der Freiheit der Kunst und der Menschenwürde, uneingeschränkt geteilt werden, wenngleich über die Verlautbarung und Umsetzung in gewissen Bereichen Differenzen bestehen. Sie signalisierte darüber hinaus, dass sie kunstimmanente und kunstspezifische Formen des Protestes befürwortet. Um die Debatten weiterzuentwickeln, werden die Wünsche und Kritik der Studierenden in den gewählten Hochschulgremien diskutiert. Es entwickelte sich während der Versammlung ein intensiver und konstruktiver Austausch, der deutlich machte, dass alle ein gemeinsames Ziel haben und sich dafür einsetzen, die Hochschule als einen internationalen, freigeistigen und streitbaren Ort in der sächsischen Kulturlandschaft besser sichtbar zu machen.
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