Unter dem Titel "Das zweite Sein" zeigt das Museum für Neue Kunst / zkm in Karlsruhe die erste große Werkschau ( über 500 Arbeiten) des Künstlers nach seinem frühen Tod 1997.
Kippenberger, der in Hamburg bei Rudolf Hauser und Franz Erhard Walther studierte, hat sich in seinem Werk provokant, ironisch individualistisch und gesellschaftskritisch zugleich mit seinem unmittelbaren Alltag auseinandergesetzt. Dabei entspricht die Vielfalt seiner Sujets der Vielfalt seiner Stile.
Presseerklärung / Auszug: "... Ein Schwerpunkt der Karlsruher Präsentation liegt auf weniger bekannten oder selten gezeigten Arbeiten, die Kippenbergers so eigenwillige wie systematische Auseinandersetzung mit seiner Biografie, der eigenen Rolle als Künstler und mit dem Status und den Formen von Kunst überhaupt verdeutlichen. Dabei wird seiner Strategie der Arbeit in Serien durch die Präsentation von thematisch zusammenhängenden Werkblöcken entsprochen.
Präsentiert werden die von Kippenberger eingesetzten künstlerischen Medien Gemälde, Plakat, Collage, Fotografie und Skulptur bis hin zu Rauminstallationen. Zu letzteren gehört neben der "Hamburger Hängung" oder der "Tankstelle Martin Bormann" der mehrteilige Komplex "Tiefes Kehlchen", den Kippenberger 1991 für die Wiener Festwochen entwickelte. Er wird eigens für die Karlsruher Ausstellung rekonstruiert und ist seit der Installation in Wien erstmals wieder zu sehen. Konzeptuell ausgerichtete Projekte wie das METRO-Net und das Museumsprojekt MOMAS auf der griechischen Insel Syros werden dokumentiert und durch die Einbindung plastischer Werke lebendig.
Die Ausstellung belegt die Wandlungsfähigkeit und Experimentierfreude, die innerhalb von nur zwei Jahrzehnten zu einer ungewöhnlich großen Zahl an Werken führte. Überraschende Stilwechsel werden dabei immer wieder erkennbar: Kippenberger ließ Bilder bisweilen nicht nur von anderen ausführen ("Lieber Maler, male mir...", "Heavy Burschi"), er verzichtete auch auf klassische Malmaterialien. So setzte er an Stelle von Öl- oder Acrylfarbe Ende der achtziger Jahre auf Latex und Gummi, mit denen er teilweise reliefhafte Bilder entwickelte. Viele Gemäldeserien setzen sich nicht nur technisch, sondern auch thematisch voneinander ab, wie seine "Hand-painted-pictures", die "Architekturbilder" oder der Komplex "Die Erfindung eines Witzes" .
Ein zentrales Thema Kippenbergers ist die Befragung und Inszenierung seiner Selbst in allen gewählten Medien und Techniken. ... "
Ausstellungsdauer: 8.2. - 27.4.2003
Öffnungszeiten: Mi 10.00 - 20.00 Uhr , Do bis So 10.00 - 18.00 Uhr , Mo und Di
Museum für Neue Kunst | ZKM Karlsruhe
Lorenzstraße 9 | 76135 Karlsruhe
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