Heimo Zobernig zählt zu den herausragenden Künstlern der Gegenwart. Wie kaum ein anderer hat er nicht nur die Kunstszene im eigenen Land maßgeblich geprägt, sondern ebenso erfolgreich auch den internationalen Kunstdiskurs und Ausstellungsbetrieb. Sein Werk zeichnet sich durch hohe formale und inhaltliche Präzision aus. Es gelingt ihm, die Betrachter gleichermaßen intellektuell und sinnlich anzusprechen. Dabei reicht sein Spektrum von der Zeichnung und Malerei über Installation und Bildhauerei bis hin zu Video und räumlichen Settings mit Gebrauchscharakter.
Er beschäftigt sich mit den Bedingungen des Ausstellens. Ausstellungsbehelfe, die wenig Beachtung finden, werden von ihm untersucht und bearbeitet. Sockel, Stellwände, Bühnen und Tribünen finden sich im Zentrum seiner Arbeit oder werden lapidar ihrer Funktion übergeben. Die einzelnen Bausteine der Kunst werden so mitunter zum eigentlichen Werk. Er legt die Mechanismen des Kunstsystems offen, thematisiert Hierarchien und untersucht Konzepte sowohl auf ihre konkreten als auch metaphorischen Bedeutungen hin. Der Bezug zur Formensprache der Moderne bleibt dabei immer erkennbar.
Auch die Installation im österreichischen Pavillon für die Biennale in Venedig 2015 ist eine Antwort auf historische Bedingungen und architektonische Vorgaben. Wie die Erfindungen der Moderne setzt sich Zobernigs Idee für den Pavillon in Venedig in einer neu geschaffenen Adaption im Kunsthaus Bregenz fort.
Heimo Zobernig, 1958 in Mauthen geboren, lebt in Wien. Er studierte von 1977 bis 1980 an der Akademie der bildenden Künste Wien und von 1980 bis 1983 an der Universität für angewandte Kunst Wien. 1994 und 1995 hatte er eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg inne. In den Jahren 1999 und 2000 lehrte er Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt/Main. Seit 2000 ist er Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Seine Ausstellungstätigkeit reicht von der mehrfachen Teilnahme an großen Veranstaltungen wie der Biennale in Venedig (1988 und 2001), der documenta in Kassel (1992 und 1997) und den Skulptur Projekte Münster (1997) bis hin zu großen Einzelausstellungen in renommierten Institutionen wie dem Palacio de Velázquez/Museo Reina Sofía in Madrid (2012), dem Kunsthaus Graz (2013), dem Mudam Luxembourg sowie der Kestnergesellschaft in Hannover (beide 2014).
Kunsthaus Bregenz
Karl Tizian Platz,
6900 Bregenz
http://www.kunsthaus-bregenz.at
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