Kein Gemütszustand interessiert die westliche Kultur schon so lange wie die Melancholie. Traditionell als Ursache für seelisches Leiden und Wahnsinn verstanden, galt sie zugleich nach der Temperamentenlehre als typisch für Helden und Genies. Selbst heute, als Depression medizinisch-wissenschaftlichen Paradigmen unterworfen, lässt sie sich nicht vollständig erklären.
Die mit der künstlerischen Darstellung der Melancholie verbundene Ikonografie ist entsprechend variantenreich. Der vorliegende Band bietet mit annähernd 300 Arbeiten, von der attischen Stele bis zu zeitgenössischen Werken, einen breit gefächerten Überblick der mannigfaltigen Erscheinungsbilder und belegt dabei die tiefe Prägung des europäischen Geniebegriffs durch die "Saturnische Krankheit".
Die vorgestellten Künstler (Auswahl):
Arnold Böcklin, Giorgio de Chirico, Lucas Cranach, Eugène Delacroix, Otto Dix, Albrecht Dürer, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, Francisco de Goya, Nicholas Hilliard, Edward Hopper, Anselm Kiefer, Franz Xaver Messerschmidt, Ron Mueck, Edvard Munch, Pablo Picasso, Nicolas Poussin, Auguste Rodin, Jean-Antoine Watteau
Ausstellungen: Galeries Nationales du Grand Palais, Paris 10.10.2005-16.1.2006 · Neue Nationalgalerie, Berlin 17.2.-7.5.2006
Melancholie
Genie und Wahnsinn in der Kunst Von der Antike bis zur Gegenwart
Hrsg. Jean Clair, Vorwort von Jean Clair und Peter-Klaus Schuster, Christina Weiss, Text von Jean-Louis Augé, Jean Clair, Marc Fumaroli, Yves Hersant, Gert Mattenklott, Olivier Meslay, Alain Pasquier, Peter-Klaus Schuster, Jean Starobinski u.a.
Deutsch
2005. ca. 440 Seiten, ca. 300 Abb., davon ca. 220 farbig
25,50 x 28,50 cm
Leinen mit Schutzumschlag
Erscheinungstermin: November 2005
€ 49,80, SFR 83,00
ISBN 3-7757-1647-5
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