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Boris Lurie

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Willem de Rooij - Entitled

14. 10. 2016 – 8.01. 2017 | MMK 2, Frankfurt

Die Werke von Willem de Rooij kreisen um Fragen nach Repräsentation und Bedeutung. Seit den frühen 1990er-Jahren arbeitet der niederländische Künstler in unterschiedlichen Medien wie Installation, Fotografie und Film. Für seine Ausstellung „Entitled“ im MMK 2 des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main hat er Werke und Werkgruppen aus frühen Schaffensphasen bis zur Gegenwart erstmals zu einer neuen, den gesamten Museumsraum umfassenden Installation vereint.

„Willem de Rooij ist mit wichtigen Werken aus seiner Kooperation mit Jeroen de Rijke in der Sammlung des MMK vertreten. Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung das Œuvre von de Rooij noch intensiver und umfassender beleuchten zu können“, sagt Prof. Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK.

De Rooij studierte an der Gerrit Rietveld Akademie und an der Rijksakademie in Amsterdam. Seit 2006 lehrt er als Professor für Bildende Künste an der Städelschule in Frankfurt am Main. Von 1995 bis 2006 arbeitete er zusammen mit Jeroen de Rijke (1970–2006).

Bei dieser Ausstellung stehen sowohl die einzelnen Arbeiten des Künstlers im Mittelpunkt als auch ihre Anordnung in einer umfassenden Installation, die speziell für die Räume des MMK 2 entwickelt wurde. „In der Anordnung der Werke zu einer Gesamtinstallation sieht Willem de Rooij einen wichtigen Teil seiner Arbeit als Künstler. Der Raum – ob privat, öffentlich, institutionell oder sozial – ist dabei zentral. Der Raum zwischen den einzelnen Werken und die Aussichten auf den städtischen Umraum schaffen eine Beziehung zwischen dem Werk und dem Betrachter, zwischen dem Museum und der Stadt.“, sagt Klaus Görner, Kurator der Ausstellung.
Durch die bewusste Einbindung von Zwischenräumen und Fensteröffnungen stellt die Installation im MMK 2 Verbindungen zwischen dem Innenraum und der äußeren Umgebung her. Die Präsentation ist dabei nicht als Parcours oder Abfolge aufgebaut, sondern als ein Gefüge verschiedener Zonen, die sich gegenseitig durchdringen und über Blickachsen miteinander verknüpft sind. Dadurch deckt die Installation Referenzen innerhalb de Rooijs Œuvre auf.
Die Ausstellung vereinigt drei zentrale Werkgruppen, die auch als Systeme, Archive oder Sammlungen verstanden werden können: Die Gruppe der „weavings“ (System), die 18-teilge Arbeit „Index“ (Archiv) und die Sportkleidung des Labels „Fong Leng“ (Sammlung). Vervollständigt werden sie durch drei „Bouquets“ und drei kleine Kabinett-Ausstellungen.
Diese beherbergen neben der Dia-Projektion „Orange“ Arbeiten, die im Zusammenhang mit „Bouquet IV“ und „Orange“ entstanden sind, sowie frühe Werke Willem de Rooijs. Die Arbeiten „Bouquet IV“ und „Orange“ befinden sich in der Sammlung des MMK.

Die Werkgruppe der „weavings“, die Willem de Rooij seit 2009 produziert, ist in dieser Ausstellung mit sieben Arbeiten aus den Jahren 2011 bis 2014 vertreten. Die handgefertigten Objekte wurden in der Weberei „Henni Jaensch-Zeymer“ in der Nähe Berlins gewebt. Die Maße der Arbeiten sind von den Möglichkeiten der Webstühle und ihrer Techniken abgeleitet. Die Titel, die der Künstler aus dem Entstehungszusammenhang entwickelte, haben oft die Form eines Anagramms. De Rooij nimmt die Struktur des Gewebes, die wiederholte Kreuzung von Fäden, zum Ausgangspunkt für seine Untersuchung von Begriffen wie Opposition, Kontrast, Übergang und Nuance.
Der 18-teiligen Installation „Index“ geht ebenfalls ein Forschungsinteresse des Künstlers voraus. Willem de Rooij analysierte, welche Möglichkeiten Bilder haben, soziale Interessen zu transportieren. Die Arbeit umfasst rund 500 Bilder von Protesten, Trauer- und Gedenkfeiern, die der Künstler zwischen Januar 2000 und Juli 2002 aus internationalen Tageszeitungen ausschnitt. Das Werk liest sich wie ein Archiv der sozialen Aufstände in diesen Jahren. Es ist aber auch eine Studie über formale Entscheidungen: Wie wollen die demonstrierenden Menschen gesehen werden, was haben Fotografen und Editoren daraus gemacht und was kann der Zeitungsleser den Bildern entnehmen?

Im Rückblick kann „Index“ als ein Vermächtnis der Endphase der Printmedien gesehen werden und als der Beginn einer neuen Ära digitaler Produktion und Konsumtion von Nachrichten. Die 18 Tafeln der Arbeit „Index“ werden als ein Block in der Mitte des MMK 2 gezeigt. Die kleinen Zeitungsausschnitte fordern zu einer genauen Betrachtung auf, um die Details zu studieren. Die Bildangaben aus dem Kleingedruckten der Zeitungen sind jedoch von den Bildern selbst separiert und liegen zusammengefasst als Booklet aus. Die Arbeit „Index“ ist eine Leihgabe aus einer Frankfurter Privatsammlung.

Die Werkgruppe der Sportkleidung des Labels „Fong Leng“ geht auf eine eigene Sammlung von Willem de Rooij zurück, der die Kleidungsstücke seit über 10 Jahren sammelt. Mit ihren extravaganten Modellen für eine exklusive Kundschaft wurde die chinesisch-holländische Modedesignerin Fong Leng (* 1937) in den 1970er-Jahren vor allem in den Niederlanden bekannt.

Von der Mitte der 1980er- bis Mitte der 90er-Jahre demokratisierte sie ihre Produktion und entwarf unter ihrem Label Sportkleidung für ein größeres Publikum, das zu einem geringeren Preis verfügbar war. Ihre Sportkleidung sprach sowohl die Modebewussten an, ehrgeizige Mittelklassekonsumenten als auch Fußballfans. Zugleich zeigen die Entwürfe Fong Lengs ihr Interesse an kulturellen und „exotischen“ Referenzen, die Zeugnis von der Idee des Multikulturalismus geben, die die niederländische Kultur und Politik in dieser Zeit prägte.

Aus der Sammlung Willem de Rooijs, die über 200 Teile umfasst, wird eine Auswahl in mehreren thematischen Gruppen gezeigt. Sie sind nach formalen Kriterien wie Farben, Muster und Material sowie nach konzeptionellen Überlegungen über Individuum und Kollektiv, weiblich und männlich geordnet. Auf diese Weise werden unterschiedliche soziale Konstellationen abgebildet.

Seit dem Jahr 2002 konzipierte de Rooij 16 Blumenarrangements mit dem Titel „Bouquet“ und einer Nummer. Diese temporären Skulpturen basieren auf einer kurzen Beschreibung und einer Liste der im „Bouquet“ enthaltenen Blumen. Allen „Bouquets“ ist gemeinsam, dass sie eigentlich nicht existieren, wenn sie nicht ausgestellt werden. Wie eine Film- oder Diaprojektion haben diese Arbeiten auch die Eigenschaft, abwesend sein zu können. Jedes „Bouquet“ wird regelmäßig durch neue Blumen ersetzt, so dass es immer frisch aussieht. Die Arbeiten entstanden auch vor dem ökonomischen Hintergrund der holländischen Blumengroßmärkte, die jeden Tag mehrere Millionen Blumen unabhängig von den Jahreszeiten aus der gesamten Welt umsetzen.


MMK 2
Taunustor 1

60310 Frankfurt/Main
www.mmk-frankfurt.de

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