Am 1. Juni 2024 tritt Prof. Dr. Prof. h.c. mult. Eva-Maria Seng das Amt der Rektorin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK Stuttgart) an. Sie wurde im Dezember letzten Jahres vom Hochschulrat und Senat für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt und folgt auf Prof. Dr. Barbara Bader, die das Amt von 2017 bis 2022 innehatte.
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Als fortlaufende Projekte betrachtet die neue Amtsinhaberin die Infrastruktur und Realisierung Campus Weißenhof. Die Weiterentwicklung der unterschiedlichen Studienbereiche und -abschnitte und insbesondere die Ausgestaltung des dritten Studienabschnitts von Promotion und Habilitation mit der Entwicklung eines Graduiertenzentrums für die Spezifika der Akademie sieht Seng als zentrale Zukunftsaufgaben. Weitere Handlungsfelder liegen im Bereich des Künstlerischen Lehramts, inklusive Öffnung des Lehramts für die Kunstabsolvent*innen mit Diplom. Hinzu kommt die Stärkung der Werkstätten als ein Kernelement des Stuttgarter Studiums mit Fokus auf ihren technologischen Fortschritt.
Die Kooperationen mit den Kulturinstitutionen und Museen der Stadt und des Landes sollen intensiviert werden, um den Transfer in die Öffentlichkeit der an der Akademie gepflegten künstlerischen und experimentell-forschenden Ansätze und Ergebnisse zu vertiefen und somit die Sichtbarkeit der Akademie zu erhöhen. Bei allen Aktivitäten geht es Seng aber auch darum, wissenschaftspolitische Bewegungsfreiheit zu bewahren, um flexibel auf neue politische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen reagieren zu können. Eva-Maria Seng: „Ich wünsche mir eine Interaktion der ABK mit Hochschul- und Wissenschaftsorganisationen. Das gilt analog auch für die politische und bildungspolitische Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Die Akademie verstehe ich als eine Art Gesamtorganismus, in dem alle in Lehre, Forschung und Verwaltung Beschäftigten sowie die Studierenden bei der Gestaltung der Akademie mit- und zusammenwirken.“
Zur Person: Die Kunsthistorikerin und Empirische Kulturwissenschaftlerin Eva-Maria Seng (*1961 in Ulm) hatte zuvor den Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe der Universität Paderborn inne. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Empirischen Kulturwissenschaft an den Universitäten Tübingen und München wurde Seng 1992 mit einer Arbeit über den evangelischen Kirchenbau im 19. Jahrhundert mit Auszeichnung promoviert. Daran anschließend baute sie als wissenschaftliche Assistentin und Oberassistentin das Institut für Kunstgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf, dessen Geschäftsführerin sie war. Im Jahr 2000 habilitierte sie sich ebenda mit einer Schrift über neue Ansätze im Städtebau des 16. und 17. Jahrhunderts. Auf eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Zürich folgte im Jahr 2006 die Berufung an die Universität Paderborn, an der sie den Masterstudiengang Kulturerbe ebenso wie das Kompetenzzentrum für Kulturerbe: materiell – immateriell – digital als wissenschaftliche Dienstleistungsinstanz konzipierte und etablierte. Im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen richtete Eva-Maria Seng die Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW ein. Sie nahm regelmäßig Gastprofessuren wahr, z. B. den Chaire Alfred Grosser der Sciences Po in Paris oder an der Tsinghua-Universität in Beijing, und wurde mit zwei Honorarprofessuren gewürdigt.
Zu den Arbeits- und Forschungsschwerpunkten Eva-Maria Sengs zählen Architektur und Städtebau, Landschaftsgestaltung, lebendige Traditionen, Dokumentenerbe, Digital Humanities, Museum und Ausstellungswesen.
Als gefragte Expertin für das kulturelle Erbe engagiert Seng sich in zahlreichen Kommissionen, Gremien und Jurys. Sie ist u. a. Vertreterin der Kultusministerkonferenz der Länder in der Reflection Group „EU and Cultural Heritage“ und im Europarat, Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung der Länder und Mitglied im Internationalen Rat für Denkmalpflege ICOMOS sowie Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Sie gehört dem Doktoranden-Auswahlausschuss der Studienstiftung des Deutschen Volkes an und betreut als federführende Vertrauensdozentin Gruppen von Stipendiat*innen. Außerdem ist sie Mitherausgeberin der Reihe „Reflexe der materiellen und immateriellen Kultur“ beim De Gruyter Verlag.
Eva-Maria Sengs wissenschaftliche Leistungen wurden durch die Verleihung des Johannes Brenz-Preises in Stuttgart, des Christian-Wolff-Preises der Martin-Luther-Universität Halle und des Hanns-Lilje-Preises der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewürdigt. Darüber hinaus erhielt sie die 200-Jahres-Medaille der Universität Breslau.
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Staatliche Akademie der
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Am Weißenhof 1
70191 Stuttgart
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