Noch bevor im September die groß angekündigte Ausstellung "Berlin Moskau / Moskau Berlin" im Berliner Gropius-Bau eröffnen wird, beschäftigt sich in Wuppertal eine Ausstellung mit russischen Künstlern in Paris:
Pressemitteilung / Auszug: "... Anlässlich der 300 Jahrfeier von Sankt Petersburg entstand diese umfassende Ausstellung, die sich dem Thema russische Kunst in Paris widmet. Sie wurde vom Russischen Museum in St. Petersburg kuratiert in Zusammenarbeit mit der Association Française d`Action Artistique, dem Ministère de la Culture et de la Communication de France, dem Ministerium für Kultur der Russischen Föderation , der Botschaft Frankreichs in Moskau, dem Von der Heydt-Museum in Wuppertal und dem Musée des Beaux-Arts in Bordeaux. Gezeigt werden 274 Exponate aus den Bereichen Malerei und Skulptur. Nach St. Petersburg ist das Von der Heydt-Museum in Wuppertal die einzige Station der Ausstellung in Deutschland, die danach nur noch in Bordeaux zu sehen ist.
Am Montparnasse in Paris entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine der größten russischen Kunstkolonien im Exil.
Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Iwan Puni (Jean Pougny), Andre Lanskoy, Vladimir Baranoff-Rossiné, Mikhail Larionov und Natalia Goncharova gehörten ebenso dazu wie Alexander Archipenko, Jacques Lipchitz, Mané-Katz, Alexandra Exter und Leopold Survage sowie in späteren Jahren auch Nicolas de Staël und Anna Staritsky.
Die ausgestellten Werke dieser Künstler repräsentieren die Vielfalt der École de Paris, die die stilübergreifende Strömung im Paris der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet und spannen einen Bogen von 1910-1960. Paris bildete einen Kreuzungspunkt west- und osteuropäischer Avantgarden. Die Russen verknüpften in ihren Kunstwerken die Anregungen der Moderne mit den russischen Traditionen und ihrem individuellen Streben nach Erneuerung.
Die russische Kunstgeschichte ist eng mit der Politik Russlands und der Sowjetunion verbunden. Ab1920 waren Kubismus und Abstraktion für die russischen Künstler die neuen Bewegungen in Paris. Abstraktion und Konstruktivismus waren aber in den 30er und 40er Jahren in der Sowjetunion verboten. So entstanden im französischen Exil bedeutende Werke von Survage, Kandinsky, Lanskoy, Poliakoff und de Staël. Sie setzten die abstrakten Traditionen der russischen Avantgarde der 10er Jahre auf unterschiedliche Weise fort.
Dabei ist auch die Bedeutung russischer Bildhauer hervor zu heben wie Alexander Archipenko, Jacques Lipchitz und Ossip Zadkine, die unter dem Einfluss des Pariser Kubismus neue plastische Ausdrucksformen entwickelten.
Für das Von der Heydt-Museum ist RUSSISCH PARIS die Weiterführung einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Staatlich Russischen Museum in St. Petersburg, nach den Ausstellungen Rot in der russischen Kunst,1999, Der russische Futurismus und David Burliuk, 2000 und den Präsentationen von Anna Staritsy und Alexandra Exter in 2001. Einige der ausgestellten Exponate befinden sich im Besitz des Wuppertaler Museums...."
Ausstellungsdauer: 10. August - 26. Oktober 2003
Öffnungszeiten: Di – So, 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
VON DER HEYDT - MUSEUM
Turmhof 8, 42103 Wuppertal, Tel.: 0202/ 563 6231
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Kataloge/Medien zum Thema:
Konstruktivismus
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Alfred Ehrhardt Stiftung
Galerie Parterre
Haus am Kleistpark | Projektraum
ifa-Galerie Berlin