© Jonas Gerber
Kurse in Bildender Kunst, Musik, Gestaltung und Darstellender Kunst, transdisziplinäre Formate und ein internationales Setting: das alles vereint die
Berlin Summer University of the Arts 2024 der Universität der Künste Berlin. Auch in diesem Jahr lädt das vielfältige Programm aus über
30 Workshops von Juni bis Oktober dazu ein, die eigene künstlerische Praxis weiterzuentwickeln, mit internationalen Künstler*innen in den Austausch zu treten und gemeinsam neue Interaktionsräume zu erschaffen.
Das diesjährige Motto
Territories and Interfaces widmet sich der Stadt Berlin als Austragungsort, Gebiet und Gegenstand der künstlerischen Forschung. Im Stadtraum wird Demarkationslinien und Grenzen nachgespürt, sich auf die Suche nach Zwischenräumen begeben und erkundet, wie alternative Räume geschaffen und Unbeschriebene (neu) besetzt werden können. So werden neue Möglichkeiten zur Interaktion im und mit dem urbanen Raum geschaffen.
© Béla Machemer, Berlin Summer University of the Arts
Das Kursprogramm findet in englischer Sprache statt. Die Anmeldung für alle Kurse ist geöffnet, Anmeldeschluss ist jeweils 4-6 Wochen vor Kursbeginn.
Wie die
Zwischen-und Grenzräume, die die Stadt Berlin prägen, zur Basis für künstlerische Erkundungen werden können, erkundet zum Beispiel der Kurs
The City Never Sleeps. Die Dozentinnen Ina Bierstedt und Claudia Beelitz leiten die Kursteilnehmenden durch Berlins Flächen im Wandel – der Mauerstreifen, Grün- und Brachflächen, Gewässer – und erarbeiten gemeinsam künstlerische Antworten auf diese Orte. Auch
Transitions – Drawing and Space, angeleitet von Pauline Kraneis, untersucht Orte des Übergangs durch den offenen Prozess des Zeichnens. Mit
The new Berlin Threshold Atlas besuchen Dr. Turit Fröbe und Karl Michael Lange Orte des Übergangs und vermitteln, wie solche kartiert und visualisiert werden können. Durch verschiedene künstlerische Strategien wird die Stadt seziert, um sie spielerisch und spontan von einer neuen Perspektive zu erleben. Dass Kartierung nicht auf visuelle Arbeit beschränkt ist, zeigt Samuel Perea-Díaz in
(Counter-)mapping through the Ear durch die Methode des Soundwalks wird die Stadt mithilfe von Field Recordings und Sonic Diagramming erfasst.
Das
Visuelle als Interface zwischen Stadt und Mensch wird in mehreren Kursen aufgegriffen. Mit
Radiant Signs erkunden Charlotte Hornung und Jo Rüßmann zusammen mit den Kursteilnehmenden die visuelle Kommunikation im Stadtraum: wie und was wird durch Schilder, Symbole und Pictogramme kommuniziert? Im Gegenzug werden mittels Siebdruck eigene Zeichensysteme entwickelt. Wie urbane Räume visuell übersetzt werden können, erforscht Thomas Lehner mit
Berlin Poster – Experimental Image Making through Risography. Der Kurs vermittelt eine experimentelle Herangehensweise an die Risographie, durch die die Eindrücke der Stadt im Druckprozess verarbeitet werden.
© Berlin Summer University of the Arts
Auch die
vielfältige Natur, die Berlin zu bieten hat, soll im Kursprogramm nicht zu kurz kommen. Bekanntlich wurde Berlin auf einem Moor erbaut – doch heute sind nur noch wenige dieser Moorlandschaften übrig.
Mireficating the Present – Aesthetics & Narratives of Peatlands, geleitet von Johanna Kirschbauer und Steffen Greiner, untersucht das Moor als Schauplatz alter Narrative über Mythen und Unheil, und stellt dies dem Potential für neue Nutzungsmöglichkeiten, die Berlins Moore bergen, gegenüber. Der Natur näher kommen wollen auch Kerstin Hille und Oliver Thie in den Kursen
Drawing as a Way of Knowing – Insects Ihr Ziel ist es, die Pflanzen- und Insektenwelt durch grafisch-zeichnerische Interpretation besser zu verstehen und so näheres Bewusstsein für bedrohte Spezies zu kreieren.
Alle Informationen zum Programm: summer-university.udk-berlin.de