Nach drei Jahren der Recherche und Entwicklung präsentiert das Haus der Kunst eine neue wegweisende Ausstellung als Teil seiner fortlaufenden Neubewertung bislang übersehener Geschichten. In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 eröffnet am 8. September 23 und wird bis 10. März 24 zu sehen sein.
Die Ausstellung zeigt Werke dreier Generationen von Künstlerinnen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika und definiert den etablierten künstlerischen Kanon neu, indem sie die entscheidende Rolle von Frauen bei der Entwicklung immersiver Kunst herausstellt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Bildende Kunst ausgeübt haben.
Die Ausstellung umfasst maßstabsgetreue Rekonstruktionen und die Dokumentation von zwölf Schlüsselwerken der Künstlerinnen Judy Chicago (geb. 1939), Lygia Clark (1920–1988), Laura Grisi (1939–2017), Aleksandra Kasuba (1923–2019), Lea Lublin (1929–1999), Marta Minujín (geb. 1943), Tania Mouraud (geb. 1942), Maria Nordman (geb. 1943), Nanda Vigo (1936–2020), Faith Wilding (geb. 1943) and Tsuruko Yamazaki (1925–2019).
An der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Design angesiedelt, wurde der Begriff „Environments“ 1949 vom Künstler und Begründer des Spatialismus Lucio Fontana geprägt, um eine neue Art von Kunstwerken zu bezeichnen, die das Publikum aktiv miteinbezieht. Im Laufe der Zeit wurden Environments zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt, wobei sich das historische Narrativ fast ausschließlich auf die Werke männlicher Künstler konzentriert.
In anderen Räumen ist die erste Ausstellung ihrer Art, in der diese immersiven Werke nach einem dreijährigen Forschungsprozesses akribisch rekonstruiert werden. Unterstützt wird der Prozess von Restaurator*innen und Forscher*innen, die sich intensiv mit Archivmaterial wie Fotografien, Architekturplänen, Rezensionen, Materiallisten und Rechnungen von Lieferant*innen auseinandergesetzt haben. Die Ausstellung umfasst Werke bis 1976, dem Jahr der ersten historischen Aufarbeitung dieser experimentellen Arbeiten in der von Germano Celant kuratierten Ausstellung „Ambiente/Arte dal Futurismo alla Body Art“ im Rahmen der 37. Biennale von Venedig.
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In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976 wurde von Marina Pugliese und Andrea Lissoni mit Anne Pfautsch kuratiert.
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In anderen Räumen wird parallel und im Dialog mit der futuristischen Welt WangShuis (geb. 1986) präsentiert, um eine zeitgenössische Perspektive auf heutige Environments zu bieten, die durch die Einführung von maschinellem Lernen und die Simulation durch künstliche Intelligenz weiterentwickelt wurde. Toleranzfenster (8.9.23–10.3.24), WangShuis erste institutionelle Einzelausstellung in Europa, zeigt ätherische, in Aluminium geätzte Gemälde, die von einem maschinellen Lernprogramm entwickelt wurden, das anhand früherer Gemälde WangShuis trainiert ist. Im Mittelpunkt steht die neue Videoskulptur Certainty of the Flesh (2023), die Simulation durch künstliche Intelligenz einsetzt, um Bewegungen und Dialoge in Echtzeit zu entwickeln. Das Publikum begegnet verschiedenen hybriden Wesen, deren Interaktionen eine übernatürliche Erzählung aus Reality-TV und alten Mythologien entwickeln, die in einer Endlosschleife zwischen den Figuren abgespielt wird. Das Werk hinterfragt, wie Menschen in einer technologisch unterstützten Zukunft agieren und kommunizieren werden. Kuratiert von Sarah Johanna Theurer und Teresa Retzer.
In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956–1976
8.9.23—10.3.24
WangShui. Toleranzfenster
8.9.23—10.3.24
Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1, 80538 München
www.Hausderkunst.de
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