Die Ausstellung „Räume – zwischen Realität und Imagination“ widmet sich der vielfältigen Bedeutung von Räumen in unserer Wahrnehmung. Die gezeigten Werke verdeutlichen, dass Räume nicht nur als physische Orte existieren, sondern auch emotionale, symbolische und soziale Dimensionen besitzen.
Die Fotografie von Klaus Heider, „Pyramide im Pantheon“, zeigt eine faszinierende Überlagerung von Räumlichkeiten und symbolischen Formen. Die dargestellte Szenerie zeigt das Pantheon, ein ikonisches Bauwerk, das für seine räumliche Präsenz und harmonische Geometrie bekannt ist. Der monumental wirkende Innenraum erscheint materiell greifbar, doch durch die Integration eines prismatischen Objekts verändert sich die Wahrnehmung. Der Raum wird fragmentiert und spiegelt – dies lädt auf symbolischer Ebene zu einer Reflexion über das Wesen von „Wirklichkeit“ ein.
Das Ölgemälde „Raumbild“ (1989) von Christa Näher zeigt einen düsteren, verschwommenen Raum, der mit emotionaler und symbolischer Bedeutung aufgeladen ist. Geprägt von einem diffusen, unheimlichen Licht, könnte es als Metapher für die innere Gefühlswelt dienen: Der Raum wird zum Sinnbild für Ängste, Leere oder seelische Abgründe.
Ergänzend zu den Werken der Sammlungen wurde Stefan Bircheneder eingeladen, der sich in seinen großformatigen, fotorealistischen Ölgemälden mit Industrieruinen und verlassenen Arbeitsorten auseinandersetzt. In seinen Arbeiten sind Räume weit mehr als architektonische Strukturen – sie werden zu bedeutungsvollen Akteuren. Diese prägen unsere Wahrnehmung, beeinflussen unser Verhalten und dienen als Schauplätze individueller Erlebnisse sowie kollektiver Erinnerungen.
Christopher Muller greift in seinem Stillleben „Same Old Yucca“ auf subtile Weise die Beziehung zwischen Dingen und unserer Wahrnehmung auf. Der dargestellte Raumausschnitt wirkt menschenleer, ist aber dennoch von sozialen Bezügen durchdrungen, auf die die Einrichtung verweist: Das karge Ensemble aus vertrockneter Yuccapalme, minimalistischer Kommode und einer zur Garderobe umfunktionierten Stehlampe erzählt eine Geschichte von Alltäglichkeit und symbolischer Bedeutung. Besonders die Yucca-Palme kann humorvoll interpretiert werden: Sie steht als Symbol für pflegeleichtes Wohnen – eine beinahe unkaputtbare Zimmerpflanze, die sich mit wenig zufriedengibt und trotz Vernachlässigung behauptet.
Künstler*innen unterschiedlicher Disziplinen reflektieren in der Ausstellung über reale und imaginäre Räume und erforschen, wie Räume gestaltet, erfahren und interpretiert werden können. Ob als private Rückzugsorte, öffentliche Räume oder imaginäre Welten – die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit der Wechselwirkung zwischen Raum und Mensch auseinanderzusetzen und die eigenen Vorstellungen von Raum neu zu entdecken.
Künstler*innen (u.a.): Klaus Heider, Heike Gallmeier, Ben Willikens, Eugen Wolff-Filseck, Christa Näher, Karin Sander, Thomas Huber, Keti Kapanadze, Karl Purrmann, Horst Alexy, Christopher Muller und Stefan Bircheneder.
Schloss Filseck
Galerie im Ostflügel
Kunsthalle Göppingen
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